Marie-Christine Fuchs, Verbandsjurist | Konrad-Adenauer-Stiftung
Völkerrecht - Europarecht - Rechtsstaatsprogramme - Menschenrechte - Verfassungsrecht - Internationale Zusammenarbeit - Politische Stiftung - Auslandsarbeit - Lateinamerika - Think Tank - Vernetzung - Diplomatischer Dienst - Wahlstation Ausland - Rechtsvergleichung - Richterliche Unabhängigkeit - EMRK - Amerikanische Menschenrechtsordnung
In der heutigen Folge von Irgendwas mit Recht habt ihr die Möglichkeit, gleich von zwei Personen etwas über einen besonderen Karriereweg zu erfahren: Der Tätigkeit als Juristinnen für die Konrad-Adenauer-Stiftung. Marie und Ferdinand berichten über ihre Arbeit in Berlin und (aktuell) Bogotá. Ob Praktikum beim Europäischen Parlament, ein Semester im Ausland oder eine Referendariatsstation beim Auswärtigen Amt: Beide haben über ihren internationalen Werdegang zur Konrad-Adenauer-Stiftung gefunden - Marie zum Rechtsstaatsprogramm in Bogotá und Ferdinand als Referent in Berlin, wo er für analytische Aufgaben und die Beratung der Rechtsstaatsprogramme der Stiftung zuständig ist. Erfahrt, was man für eine internationale Tätigkeit mitbringen muss und wie ihr ein Praktikum oder eine Referendariatsstation bei der KAS absolvieren könnt. Viel Spaß!
Viel Spaß 🎉 und vielen Dank für Euer Feedback! 🙏🏼
Die Konrad-Adenauer-Stiftung ist eine politische Stiftung, die der christlich-demokratischen Idee nahesteht. Hauptsitz ist Berlin sowie Sankt Augustin, von wo aus rund 680 Mitarbeitende im In- und Ausland Demokratie-, Rechtsstaats- und Entwicklungsprojekte koordinieren.
Juristinnen und Juristen arbeiten hier an Rechtsstaatsprogrammen, wissenschaftlicher Analyse und internationaler Beratung – häufig in weltweiten Auslandsbüros, was den Arbeitsplatz besonders global und interdisziplinär macht. Mehr über Karrierewege, Projekte und den besonderen Teamspirit erfahrt ihr in unserer Podcastfolge – klickt auf Play und reist akustisch mit der KAS um die Welt.
Unsere Arbeit im Rechtsstaatsprogramm ist ein Netzwerkprogramm, das demokratische, rechtsstaatliche und menschenrechtliche Werte in Lateinamerika fördert und nachhaltige Verbindung zwischen Juristen und Institutionen schafft.
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Herzlich willkommen zu einer neuen Episode Irgendwas mit Recht, eurem Jura-Karriere-Podcast von LTO und LTO-Karriere. Mein Name ist Marc Ohrendorf und heute habe ich zwei Gäste hier, und zwar Marie und Ferdinand. Hallo!
Hallo zusammen!
Hallo in die Runde, hallo Marc, hallo Marie, schön hier zu sein.
Wir haben ein kleines bisschen ein besonderes Aufnahmesetting hier, insofern seht es uns nach, wenn die Pausen mal etwas länger werden. Denn wenn gleich Ferdinand hier in Köln ist, ist Marie in Bogotá. Marie, was machst du nun da?
Ja, was mache ich hier? Das ist eine gute Frage. Ich leite hier das Rechtsstaatsprogramm Lateinamerika der Konrad-Adenauer-Stiftung schon seit fast fünf Jahren. Wie du schon gesagt hast, dein Sitz in Bogotá-Kolumbien hat seit mehreren Jahren.
Wir arbeiten in der ganzen Region. Also wenn gerade nicht Covid ist, sind wir ziemlich viel in der Region unterwegs. Im Moment sind wir nur noch digital in der Region unterwegs.
Und Ferdinand, du bist relativ neu bei der Konrad-Adenauer-Stiftung hier in Deutschland tätig, ne?
Genau, ich bin seit 1. März offiziell Referent für Völkerrecht und Rechtsstaatsdialog als Mutterschutzvertretung und gleichzeitig auch Koordinator der Rechtsstaatsprogramme mit Sitz in Berlin.
Bevor wir so ein bisschen mehr inhaltlich auf eure Arbeit eingehen, würde mich euer persönlicher Werdegang natürlich interessieren. Marie, fangen wir vielleicht mit dir an. Was waren so deine üblichen juristischen Stationen und wo war auch der, ich sag mal, Entscheidungspunkt, dass du gesagt hast, jetzt gehe ich zur Kass. Das klingt spannend.
Also meine steile Jurakarriere hat ungefähr vor 20 Jahren, ziemlich genau 20 Jahren, mit dem Studium der Rechtswissenschaften an der Universität des Saarlandes begonnen. Da habe habe ich ein deutsch-französisches Doppelstudium gemacht, hatte, hatte ich schon immer ein großes Interesse an Fremdsprachen, in verschiedenen Rechtssystemen, an, ja, vielleicht auch Außenpolitik hatte, und wollte eigentlich mal Diplomatin werden, ganz am Anfang, wenn ich mich recht erinnere.
Habe dann mein Doppelstudium zu Ende gemacht, bin dann aber ziemlich schnell auf den Europarechtstrip gekommen, habe am Europainstitut der Universität des Saarlandes dann noch ein Master nebenbei gemacht in Völkerrecht und Europarecht Und daher kommt eben schon so ein bisschen die Geisterung für internationales Recht, internationale Zusammenhänge, Europarecht, internationaler Menschenrechtsschutz.
Warum denn eigentlich? Also was faszinierte dich denn an dem Bereich so besonders?
Also erstmal war ich immer schon, also schon in der Schulzeit wahnsinnig interessiert, nicht nur an Sprachen. Ich hatte sogar am Anfang mal versucht, ob ich irgendwie noch eine Sprache dazu studieren kann, aber habe dann gedacht, ja, vielleicht reicht Jura auch erst mal aus.
an internationalen Zusammenhängen, die eben über Deutschland hinausgehen, einen internationalen Menschenrechtsschutz und habe dann eben gerade dort diese Zusammenhänge oder diese Möglichkeit, das in mein Studium zu integrieren, im Europa-Institut gefunden. Und das war wirklich auch eine tolle Adresse, mit dem ich, also ich bin heute noch mit dem Europa-Institut und später war dann eben auch mein Doktorvater, bei dem ich während des Studiums am Lehrstuhl für Völkerrecht gearbeitet hatte.
Ja, mich noch begleitet, mich bis heute eigentlich auf meinem Weg.
Und wie ging es dann für dich weiter? Du warst dann zwischenzeitlich, so weiß ich aus dem Vorgespräch, erstmal auch Anwältin, oder?
Genau, also ich habe dann mein Referendariat gemacht, also den vollen juristischen Weg mit dem ersten und zweiten Staatsexamen in Hamburg gemacht und habe dann noch meine Doktorarbeit im Europarecht geschrieben, eben auch mit der Begleitung von einem Professor vom Europa-Institut und bin dann tatsächlich erstmal auf Abwege geraten, wenn man das aus der heutigen Perspektive nicht aus Abwege, das
soll jetzt nicht despektierlich klingen, aber bin dann tatsächlich erstmal vier Jahre lang Anwältin bei Freshfields in Berlin gewesen.
Ah, okay. In welchem Rechtsgebiet?
Also so ein bisschen bin ich dem Europarecht, Völkerrecht treu geblieben und war im Kartellrecht, Kartell- und Wettbewerbsrecht, Beihilfenrecht, was ja mittlerweile ein eigentlich sehr europäisiertes Rechtsgebiet ist, weil ja das meiste sich auf Ebene der EU abspielt und Beihilfenrecht sowieso.
Und dann irgendwann hast du aber gesagt, so jetzt back to the roots, jetzt wird es was anderes.
Ja, genau. Irgendwann habe ich mich dann besinnt, dass mich die internationale Welt fasziniert hat und auch die Kombination, die Möglichkeit, Recht und Politik zu verbinden. Ich kannte das Rechtsstaatsprogramm tatsächlich schon lange, auch über das Europa-Institut.
Ich kann mich noch gut erinnern, das war glaube ich im Jahr 2005, da ging die damalige Leiterin vom Europäische Institut nach Uruguay und leitete dort das Richterspenden. Ich fand das wahnsinnig toll, weil mich auch Lateinamerika, das kann ich gar nicht so erklären, warum.
Es hat mich schon immer, seit ich ein Kind bin, total fasziniert und habe mir damals gedacht, wenn ich mal groß bin, dann will ich das auch unbedingt machen. Das war dann eigentlich eine Verkettung von Zufällen, weil gerade als ich dann entschlossen habe, dass nach vier Jahren meine Karriere bei Freshbeats vielleicht das erste vorbei ist, als diese Stelle in Bogotá frei wurde.
Und ich hatte da irgendwann schon mal ein Vorgespräch geführt, aber das war ja schon mehrere Jahre her. Und dann kamen die genau in der Zeit auf mich zu und meinten so, Mensch, Mensch, hast du nicht Lust? Ich habe dann ein bisschen mit mir gerungen, weil das natürlich jetzt nicht so die klassische Anwaltskarriere war.
Es gab noch andere Möglichkeiten, aber irgendwann habe ich dann, Ja, hat meine Leidenschaft mit diesen Zusammenhängen mich eingeholt und ich habe gedacht, Mensch, ich mache das jetzt. Und bin dann, habe meine Koffer gepackt und bin nach Kolumbien gezogen.
Und da wohnst du jetzt dann seit, wenn ich richtig gerechnet habe, wahrscheinlich irgendwie so acht plus Jahre oder sowas?
Nee, seit fünf Jahren.
Seit fünf Jahren.
Ich bin tatsächlich, ich habe bald fünfjähriges. Ich bin Ende Mai 2016 ausgereist nach Kolumbien, nach dreimonatiger Vorbereitung in der Zentrale in Berlin, wo Ferdinand jetzt ist. Und seitdem, seit 1. Juni 2016, leite ich das Rechtsstaat.
Ah ja, okay. Das ist auch praktisch eine wunderbare Überleitung zu dem, was du jetzt machst, Ferdinand. Vielleicht so kurz denselben Abriss. Wo studiert und wie bist du auf die Kass aufmerksam geworden?
Klar, gerne. Also was uns schon mal verbindet, Marie und mich, ist, dass es irgendwie so, das eine hat sich zum anderen gefügt, ohne dass wir jetzt gezielt danach gesucht haben. Also ich habe in Mainz, für mich war ziemlich früh klar, dass ich Jura studieren wollte während der Schulzeit, weil für mich die Thematik Recht nicht so richtig behandelt wurde und mich hat das sehr interessiert.
Dann habe ich in Mainz das Jurastudium angefangen, habe dann Dann über ein Praktikum beim Europäischen Parlament eigentlich so eine Begeisterung für die rechtsstaatliche Arbeit für mich entdeckt und wollte da dann vertieft einen Einblick bekommen. Habe es aber während dem Studium dann nicht mehr so richtig verfolgen können.
Ich war dann ein Jahr in Spanien und da war für mich dann aber klar, dass ich international arbeiten muss. Also ich wollte auf jeden Fall auch nach Möglichkeit irgendwie im spanischsprachigen Raum, auf jeden Fall im internationalen Bereich tätig sein.
Aber es kam ja noch das erste Examen und dann auch noch das Referendariat. Das Referendariat habe ich dann in Frankfurt angefangen mit den üblichen Stationen. Und dann stand so Anfang der Strafstation so ein bisschen die Entscheidung an, okay, was machst du in der Verwaltungsstation? Und dadurch, dass ich schon wusste, dass ich international tätig sein will, habe ich mir mal den diplomatischen Dienst anschauen wollen, war dann beim Auswärtigen Amt.
Und bei der Auswahl muss man ja immer so verschiedene Städte, Länder angeben und ich habe ehrlich gesagt mich gar nicht damit auseinandergesetzt. Für mich war nur klar, ich will nicht in die USA, ich will nicht nach Washington, ich will nicht nach Miami, so die üblichen Verdächtigen, sondern ich wollte irgendwie ein Exot und habe mich nie ernsthaft mit einer Vorauswahl beschäftigt, habe dann einfach ein paar Städte angegeben und bin dann in Armenien gelandet, in Erivan und das war letztlich dann auch so für mich heute eine sehr glückliche Fügung, weil ich dort extrem viel Einblick bekommen habe.
Es ist eine sehr, sehr kleine Botschaft dort und du durftest als Referendar schon sehr, sehr viele verschiedene Tätigkeiten dort ausfüllen. Also es waren nicht nur die berühmt-berüchtigten Remonstrationsbescheide, die man beim Auswärtigen Amt da schreiben muss, sondern auch auf öffentliche Auftritte und also ich habe da sehr viele Einblicke bekommen.
Aber für mich war dann auch klar, dass der diplomatische Dienst für mich zu eng ist und habe dann für mich erkannt, okay, ich möchte international arbeiten, aber konnte den diplomatischen Dienst ausschließen.
Was meinst du mit zu eng?
Ja, man ist Repräsentant der Bundesrepublik Deutschland und ist da schon in gewisser Weise auch vorbestimmt. Man kann nicht freier, freier sage ich extra so in Anführungsstrichen, agieren, sondern man bekommt viel aus Berlin vorgegeben. Man bekommt vorgegeben, wann man sich zurückhalten muss.
Man bekommt vorgegeben, wann man sich klar positionieren muss. Und das hat mich so ein bisschen gestört, weil ich eigentlich ein bisschen freier sein will. Das Kommunikative hat mir sehr gefallen, aber man war da ein bisschen eingeengt.
So war mein Eindruck, soweit man das natürlich auch als Referendar einschätzen kann. Und dann, so haben dann auch Marie und ich uns kennengelernt, saß ich irgendwann eines Abends in Armenien in meiner Wohnung vorm Feuer und habe gedacht, okay, was mache ich in der Wahlstation, weil da wollte ich natürlich auch wieder ins Ausland und habe ein bisschen gegoogelt und bin auf die Rechtsstaatsprogramme von der Konrad-Adenauer-Stiftung aufmerksam geworden.
Und jetzt kommt Marie auch ins Spiel. Ich wollte natürlich die spanische Sprache weiter üben und das einfach weiter verfolgen und vor allen Dingen auch Lateinamerika kennenlernen. Also das war so für mich ein extremer Anreiz.
Und dann haben wir irgendwie, ich weiß gar nicht, bei mir war es ein Uhr nachts, bei Marie war es mittags um zwölf, also durch die Zeitverschiebung damals, ich glaube, wir waren in Armenien noch drei oder vier Stunden plus zu Deutschland, haben wir da mal geskypt und dann, ja, hat Marie keine Einwände. Er hat gemeint, ja klar, komm, gerne.
Und dann habe ich gesagt, ja klar, ich würde mich sehr freuen. Und dann kam leider Corona. Das heißt, ich habe zwar die Station, die Waldstation bei Marie gemacht, alles virtuell, habe super viele Eindrücke bekommen, aber die Reise dorthin blieb mir natürlich verwehrt.
Heißt das eigentlich, dass ihr beiden euch noch nie persönlich getroffen habt?
Bisher leider nicht. Wir haben uns mittlerweile sehr oft virtuell getroffen und ich habe gerade auch festgestellt, ich musste sehr schmunzeln, denn auch ich habe ein Praktikum beim Europäischen Parlament gemacht, auch ich habe Erasmus gemacht und auch ich habe eine Station beim Auswärtigen Amt gemacht und habe genau die gleichen Gedanken wie Ferdinand gehabt. Vielleicht ist der Weg zur Kastro irgendwie ähnlich.
Ja, das ist genau das, was ich vorhin auch meinte, dass sich das eine irgendwie zum anderen gefügt hat und man da, ja, das hat sich zumindest so, ich will nicht sagen reingestolpert, aber bei mir war es ja dann ähnlich, dass ich dann nach der Wahlstation oder während der Wahlstation von Franziska Rinke gefragt wurde, ob ich nicht Lust hätte, die Mutterschutzvertretung zu übernehmen.
Also es, ja, das und jetzt bin ich hier.
Das ist doch eigentlich auch eine ganz schöne Corona-Geschichte, muss man sagen.
Ja, also ich hoffe natürlich, dass ich auch mal Marie bald wahrscheinlich in Deutschland mal persönlich treffen kann und nicht immer nur über Zoom oder über WhatsApp-Calls, aber ja.
Wenn das passiert, nachdem diese Podcast-Episode rausgekommen ist, dann seid doch so nett und schickt uns ein Foto, dann können wir das noch veröffentlichen, da sind wahrscheinlich alle Zuhörer dann auch gespannt. Spannend.
Ein bisschen mehr zurück zu eurer inhaltlichen Arbeit. Vielleicht mal so ganz grundsätzlich. Die Konrad-Adenauer-Stiftung ist in der Rechtsform, ich meine, eines Vereins, wenn ich da richtig informiert bin. Mit welcher Zielsetzung eigentlich? Warum gibt es euch?
Ich weiß nicht, ob Ferdinand möchte, sonst fange ich mal an. Die Konrad-Adenauer-Stiftung, wenn ich das richtig weiß, ich denke mal, wurde genau wie die anderen politischen Stiftungen mit dem Hintergedanken, dass mehr politische Bildung in Deutschland betrieben werden muss, in der Nachkriegszeit gegründet, um eben nicht nur den Parteien, sondern auch eben den politischen Stiftungen diese wichtige Arbeit zu überlassen.
Wir sind den Parteien nahe, also die Konrad-Adenauer-Stiftung, eben der CDU, aber wir sind von den Parteien völlig unabhängig. Das ist auch sehr wichtig. In späteren Jahren, aber noch unter Kanzler Adenauer, kam dann die Auslandsarbeit hinzu.
Lateinamerika ist einer der Kontinente, oder wenn nicht sogar der Kontinent, in dem die Konrad-Adenauer-Stiftung schon am längsten tätig ist, weil Herr Adenauer mit dem damaligen Kanzler von Venezuela oder dem Präsidenten, kannst. Da gibt es hier nicht Präsident Caldera befreundet war.
Und das wird hier immer wieder erzählt, dass dort eben auch die Erfolgsstory der Konrad-Adenauer-Stiftung in Lateinamerika begann, weil natürlich Lateinamerika ein Kontinent ist, der wertemäßig mit der CDU auf einer Wellenlänge liegt. Und so wurden eben schon in den 60ern oder Ende der 50er die ersten Auslandsbüros der Konrad-Adenauer-Stiftung in Lateinamerika gegründet.
Das Rechtsstaatsprogramm kam dann vor gut 30 Jahren dazu. Damals noch mit Sitz in Caracas, Venezuela, was ich teilweise auch sehr bezeichnend finde, weil damals Venezuela noch als die Vorzeigedemokratie in Lateinamerika galt, wie sich das Spiel in 30 Jahren gewandelt hat. Das brauche ich leider, glaube ich, nicht zu erzählen.
Und damals war Kolumbien jedenfalls noch der wilde Westenstaat, wo Pablo Escobar in Medellin rumgeschossen hat und Rechtsstaat ja völlig hinten angestellt war. Und heute sind in Kolumbien mittlerweile, also die Zahlen, man weiß es nicht genau, aber wohl ungefähr zwei Millionen Venezuelanische Flüchtlinge, weil der Rechtsstaat ja in Venezuela, man kann glaube ich sagen, einfach im Moment nicht mehr vorhanden ist.
Und Kolumbien mittlerweile unter den lateinamerikanischen Ländern doch die gefestigsten rechtsstaatlichen Institutionen aufzuweisen hat. Und deshalb sind wir seit 2012 mit dem Büro in Bogotá. Ah ja.
Und euer Rechtsstaatsprogramm im Ausland, jetzt in dem Fall in Kolumbien, macht eigentlich genau was?
Wir, wenn ich das Rechtsstaatsprogramm in einem Satz zusammenfassen soll, dann würde ich es als Netzwerkprogramm unter den verschiedenen lateinamerikanischen Ländern und Europa, zur Pflege demokratischer, rechtsstaatlicher und menschenrechtlicher Werte zusammenfassen. Es wäre, glaube ich, vermessen zu sagen, dass wir durch unsere Arbeit alle Staaten zur Rechtsstaatlichkeit bekehren, weil, wie wir gerade schon gesehen haben, mit verschiedenen politischen Zusammenhängen oder eben auch Vertretern, alles, was wir in den vielen Jahren gekämpft haben, ganz schnell wieder den Bach runtergehen kann, wie wir eben in Venezuela gesehen haben.
Aber ich glaube, was durchaus bleibt, sind eben die Netzwerke, die wir in kontinuierlicher Arbeit über 30 Jahre lang weggeschaffen haben, nicht nur in juristischen Fakultäten und Universitäten, sondern eben auch in Justizministerien. Wir arbeiten natürlich als politische Stiftung auch ganz gezielt mit politischen Akteuren, rechtspolitischen Akteuren, aber auch und insbesondere mit den Verfassungsgerichten der Region.
Verfassungsrecht ist eins unserer Schwerpunktthemen. Verfassungsrecht, internationales Recht und regionaler Menschenrechtsschutz, weil natürlich, wie wir auch in Deutschland wieder in den letzten Tagen gesehen haben, das Verfassungsrecht immer politische Zusammenhänge eben auch miterfasst. Und so ist zum Beispiel eine unserer, ich sage immer, die glamouröseste Veranstaltung, die wir jedes Jahr machen, seit nunmehr 26 Jahren, ist das Verfassungsrichtertreffen Lateinamerika, an dem zum Beispiel auch immer Verfassungsrichter des Deutschen Bundesverfassungsgerichts teilnehmen.
Vielleicht so als ersten Eindruck, aber es ist eben nicht nur der Verfassungsrichter, sondern auch der Jurastudent bis in die Debilbevölkerung, mit denen wir arbeiten. In verschiedensten Formaten, zum Beispiel eines meiner absoluten Lieblingsformate, das hat Ferdinand, glaube ich, auch mal mitbekommen, ist ein regionales Menschenrechtsfilmfestival, was wir hier mit ins Leben berufen haben.
Also wir bedienen uns wirklich verschiedenster Mittel und Methoden, um die Werte, die uns wichtig sind, zu vertreten, zu kommunizieren. Und in einer gewissen Art und Weise natürlich auch Überzeugungsarbeit zu leisten.
Und Ferdinand sozusagen als, ja ich weiß nicht, ob man sagen kann, Gegenstück, aber doch gewissermaßen anderen Einblick jetzt aus Berlin, beziehungsweise aus dem Homeoffice Corona geschuldet. Wie sieht deine Tätigkeit da aus in dem Zusammenhang?
Also dadurch, dass ich quasi wie eine Doppelfunktion innehabe, zum einen die Referententätigkeit, das hat jetzt erstmal gar nichts mit dem Rechtsstaatsprogramm an sich zu tun, sondern da bin ich dann, um vielleicht noch so ein bisschen den Kreis zu schließen, was Marie eingangs erwähnt hat zur Arbeitsweise der Stiftung. Wir haben ganz viele verschiedene Abteilungen in Berlin und ich bin in der Abteilung Analyse und Beratung tätig.
Und da geht es darum, dass wir auch politische Strömungen, dass wir in der Meinungsbildung tätig sind, dass wir viel forschen und dass wir da auch moderne Aufklärungsarbeit quasi leisten. Und da geht es dann darum, dass man sich zu gewissen Themenbereichen äußert, Paper erstellt, Informationspapiere.
Das ist zum einen die eine Tätigkeit.
Im Prinzip auch klassische Think Tank Tätigkeit am Ende des Tages.
Also die KAS ist nichts anderes wie ein moderner Think Tank oder modern bezeichnen für Think Tank, genau. Und die andere Position ist quasi die Koordination der Rechtsstaatsprogramme. Und da geht es dann darum, dass ich, wir haben sechs Rechtsstaatsprogramme, nennen sich auch Sektorprogramme.
Eins davon leitet Marine Lateinamerika. Dann haben wir zwei in Afrika, einmal für den anglophonen Teil und für den frankophonen Teil und eins für Nordafrika und den Nahen Osten und dann noch ein weiteres in Asien und in Südosteuropa. Und die Aufgabe des Koordinators oder der Koordinatorin ist, Dass man Synergien schafft, dass man alles im Blick hat, dass man mit allen kommuniziert.
Also ich stehe auch sehr oft bilateral mit Marie im Austausch. Wir versammeln uns bisher einmal monatlich alle zusammen, dass man sich gegenseitig mal updatet, was passiert. Ich nenne es jetzt mal so salopp, was geht in Asien, was geht in Lateinamerika, wie sind die Umstände vor Ort, wie geht es euch, wie arbeitet ihr gerade, dass man da einfach im Austausch ist, weil man natürlich auch sagen muss, dass jedes Rechtsstaatsprogramm mit den Gegebenheiten vor Ort unterschiedlich zu kämpfen hat oder auch ganz andere Voraussetzungen vor Ort vorzufinden sind.
Und da ist es natürlich wichtig, dass wenn beispielsweise Marie jetzt sagt, sie plant ein Projekt zur richterlichen Unabhängigkeit und der Kollege aus Asien sagt, ja wir auch, dann schauen wir, ob wir vielleicht nicht sogar gemeinsam irgendwas machen können. Weil der große Vorteil der Konrad-Adenauer-Stiftung und insbesondere auch der Rechtsstaatsprogramme ist halt unsere, wie Marie das auch gesagt hat, die Vernetzung.
Und wir sind weltweit vertreten und können im Zweifel aus ganz verschiedenen Blickwinkeln der Welt auf ein Thema schauen. Und das ist, glaube ich, eine Sache, die, ich weiß nicht, ob einmalig, aber die auf jeden Fall so ein gewisses Merkmal von uns ist.
Was ist denn der Background der Leute, die bei euch arbeiten? Sind das größtenteils Juristen oder gibt es da auch andere Berufsgruppen, die typischerweise vertreten sind?
Also die Leiter der Rechtsstaatsprogramme, das sind alles Volljuristen. Der Hintergrundgedanke, soweit ich das jetzt überblickt habe, ist immer der, weil man viel mit Juristen zu tun hat, auch im Ausland. Marie kann mich dann gerne gleich korrigieren oder das nochmal ein bisschen weiter ausführen.
Aber das ist der Grundgedanke, dass die Leiter immer Volljuristen sein müssen und auch vor Ort dann auf, ich will nicht sagen Augenhöhe, aber auf jeden Fall auf einer Wellenlänge kommunizieren können. Wie dann die weiteren Mitarbeiter im Team aussehen, das ist unterschiedlich, das ist von Rechtsstaatsprogramm zu Rechtsstaatsprogramm komplett verschieden.
Vielleicht kann Marie mal sagen, wie das bei ihr im Team aussieht, um vielleicht einen Einblick zu bekommen.
Also das hat Ferdinand natürlich schon ganz richtig zusammengefasst. Die Leiter der Rechtsschutzprogramme sind alle Volljuristen, eben gerade mit dem Gedanken, dass Konrad-Adenauer-Stiftung ein Think Tank ist, ein moderner Think Tank und eben nicht nur hier ist, um Projekte zu finanzieren, sondern wir uns gerade selbst als inhaltliche Fachprogramme sehen, eben auch sehr viel selber schreiben in dem rechtsvergleichenden Bereich, an Vorträgen teilnehmen und es eben, wie Ferdinand schon sagte, darum geht, auf Augenhöhe von den Richtern zu arbeiten.
den Lateinamerikanern auch sehr viel zu lernen. Also ich glaube, ich habe wirklich noch nie so viel über Recht gelernt und Recht auch anders zu sehen wie in den letzten fünf Jahren, weil wir als deutsche Juristen ja schon sehr denken, der deutsche Rechtsstaat ist so und auf der ganzen Welt ist das genauso.
Also das habe ich doch sehr, sehr relativiert. Ich fand das wahnsinnig spannend. Aber ich glaube, das ist schon wirklich gut, wenn man dort Volljurist ist. Und eben auch die deutschen Formate, was zum Beispiel wir sehr erfolgreich nach Lateinamerika transportiert haben, ist das Format der Gesetzeskommentare.
Das hier fast gar nicht vorhanden war. Wir haben zum Beispiel eines unserer erfolgreichsten Bücher, das ist ein Gesetzeskommentar zur amerikanischen Menschenrechtsordnung, die das Pendant ist zur EMRK. Und ja, dieses systematische Arbeiten mit Kommentaren war hier noch nicht so bekannt.
Und da konnten wir doch wirklich einen Beitrag leisten, dieses Format hier eben mit einzuführen. Vielleicht noch kurz zu deiner Frage, wie mein Team hier aufgestellt ist oder mehr den Ball, den Ferdinand mir zugespielt hat. Wir haben hier vor Ort drei Juristen als sogenannte Projektkoordinatoren und dort eben auch die regionale Vielfalt widerspiegeln.
Wir haben eine Kolumbianerin, einen peruanischen Anwalt, der einen sehr großen Fokus auf Rechte indigener Völker und Umweltrechte hat. Rechte indigener Völker ist auch so ein Schlagwort, womit ich mich als deutsche Juristin noch nicht so sehr beschäftigt habe, aber das wirklich wahnsinnig spannend finde.
Und dann haben wir noch eine österreichische Juristin, die mit einem Kolumbianer verheiratet ist, die eben auch gerade so die Zusammenarbeit mit Deutschland abdeckt und mir mit den deutschen Veröffentlichungen und auch der Kommunikation nach Deutschland sehr hilft. Dann haben wir noch einen ganz wichtig für unsere Arbeit, einen Journalist-Kommunikator, denn gerade in Corona-Zeiten können wir natürlich ohne Facebook, Twitter, Instagram und so weiter nicht mehr leben und kann ich sagen, dass die Latinos noch viel mehr Social Media versessen sind als die Deutschen.
Man mag es sich kaum vorstellen, aber das sind eben unsere Hauptvermarktung. Also vermarkten im Sinn von wirtschaften tun wir natürlich nicht, aber unsere Produkte darstellen tun wir natürlich schon. Also dieser Kommunikator-Journalist ist wirklich sehr, sehr wichtig für unsere Arbeit.
Und dann natürlich zwei Buchhalterinnen, Abrechner und Logistik. Aber das braucht, glaube ich, jedes Büro. Also die guten Geister des Büros sind auch hier vorhanden. Dann sind eben, Entschuldigung, dann bin ich auch fertig, für uns wahnsinnig wichtig und immer ein Gewinn Referendare aus Deutschland.
Wir haben fast immer, meistens sogar zwei oder drei Referendare oder Praktikanten, die uns sehr, sehr unterstützen und ohne die wir unsere Arbeit fast, jedenfalls nicht in dem Umfang, in der wir sie erledigen, erledigen können.
Bevor wir darauf ein kleines bisschen näher eingehen, wen ihr denn da so sucht, würde mich zwischendurch nach eine Frage interessieren. Und zwar, weil du eben auch gesagt hast, ihr finanziert natürlich auch gewisse Dinge. Klar, Menschen, Personal muss auch alles bezahlt werden, Logistik und so weiter. Wie finanziert sich denn die Konrad-Adenauer-Stiftung an sich? Aus welchen Töpfen?
Die Konrad-Adenauer-Stiftung, ich kann auch gerne wieder Verdenen das ergänzen, weil er sicherlich einen besseren Einblick in die Zentrale im Moment hat, wird aus öffentlichen Geldern finanziert. Der Bundestag legt jedes Jahr in seinem Haushalt eben auch die Budgets der politischen Stiftungen fest, die in einer gewissen Art und Weise eben auch an die Stimmen der CDU oder der entsprechenden Partei in den Bundestagswahlen geknüpft sind.
Und jedes Programm im Ausland bekommt jährlich ein Budget zugesprochen. Dass wir zur Verfügung haben, um eben hier Programmarbeit zu leisten. Und das war so ein bisschen ein Umdenken für mich von der Tätigkeit als Anwältin in einer Wirtschaftskanzlei, zum 31.
Dezember um Punkt 0 Uhr auf 0 ausgegeben sein muss. Ansonsten hat man ein Problem. Aber ja, so werden wir finanziert, auch wie zum Beispiel im DGZ, die ja hier eben auch in Kolumbien und im Ausland tätig ist.
Aber der große Unterschied, und das finde ich eben auch ich persönlich den großen Vorteil, wir sind nicht weisungsgebunden. Also wir haben zwar ein Budget und gewisse Ziele, die wir zu verfolgen haben, die wir auch gemeinsam festlegen mit dem BMZ, von dem wir überaussichtigt werden.
Aber das BMZ kann uns keine Weisungen erteilen, wie und was wir hier zu machen haben.
Ja, also genau wie Marie sagt, ich glaube, es sind sogar 99 Prozent, die an öffentlichen Geldern in die Stiftung fließen. Und dann gibt es nochmal Einnahmen durch Veranstaltungen gegebenenfalls. Aber ich würde sagen, das ist eine derart vernachlässigungswerte Summe.
Also der Schwerpunkt liegt auf den Steuergeldern und deswegen blicken wir auch immer auf das Haushaltsgesetz, weil das letztlich darüber entscheidet, wie viel Geld dann auch in die Projekte fließen kann jedes Jahr. Und ich glaube, ich spreche so Marin ein bisschen aus der Seele, wenn wir so ein bisschen das Corona-Jahr anschauen oder jetzt schon das zweite Jahr.
Es ist schwer, wenn die Veranstaltungen vor Ort wegfallen, das Geld so auszugeben. Und also vor Corona gab es dann die Reisen, da gab es die Veranstaltung überall in den verschiedenen Ländern und jetzt läuft alles über Zoom. Das erzeugt keine großen Kosten und da muss man natürlich dann schauen, wie dann am 31.
Dezember um 0 Uhr alles weg ist.
Klingt ja ein bisschen auch nach einem Luxusproblem natürlich.
Definitiv.
In der Situation, wo natürlich zu Corona in Lateinamerika noch diese extreme Armut kommt, die total gestiegen ist und man wirklich am eigenen Leib spüren kann, was Sozialstaat ist und was passiert, wenn es keinen Sozialstaat gibt. Insofern bin ich immer mit dieser Aussage, dass wir Geld ausgeben müssen, auf eine gewisse Art und Weise sehr, sehr zurückhaltend, denn wir wissen natürlich, dass es ein großes Luxusproblem ist.
Gut. Eben hattest du angesprochen, dass ihr auch immer auf tatkräftige Unterstützung von Referendarinnen und Studierenden angewiesen seid. Wonach schaut ihr denn dort, wenn da Bewerbungen eintrudeln? Was ist euch wichtig?
Also da kann Ferdinand vielleicht gleich auch noch was zu sagen, denn er hat sich ja schließlich beworben. Wir haben das große Glück, dass Kolumbien anscheinend ein ganz cooler Standort ist und wir deshalb auch relativ, Entschuldigung, ich weiß nicht, was heute mit meiner Stimme los ist, aber vielleicht liegt es an der Kälte, die hier in Bogotá herrscht und man denkt immer, Kolumbien ist so heiß, aber es ist sie überhaupt nicht, weißt du? Jedenfalls haben wir das große Glück, dass Kolumbien, glaube ich, ein ganz cooler Standort ist und wir regelmäßig Bewerbungen bekommen und uns natürlich auch immer darüber sehr freuen.
Wir gucken in erster Linie natürlich nach dem Interesse für das Ausland, für rechtspolitische Zusammenhänge. Wir müssen natürlich auch danach gucken, ob die Leute Spanisch sprechen. Also es muss jetzt nicht perfekt sein.
Aber unsere Arbeitssprache in Kolumbien ist eben Spanisch mit dem Team und es hilft der oder dem Referendar eben auch nicht, wenn sie da mit dem Team nicht kommunizieren können, sondern nur mit mir und meinen deutschsprachigen Kollegen. Also das ist natürlich auch ein Kriterium, also eine Kombination aus natürlich juristischer Qualifikation, Interesse und Lust am Arbeiten im Ausland, an politischen Zusammenhängen.
An, ich schaue ein bisschen über den deutschen Juristentellerrand und ja auch dieses Lust und Interesse, wenn es jetzt nicht gerade Corona ist, nach Kolumbien auszureisen und hier zu sein, denn es ist schon ein bisschen anders als in Deutschland. Also ich liebe Lateinamerika heiß und innig, aber hier kamen auch schon Referendare an, die fanden das eben blöd, dass es hier alles stinkt und der Verkehr ist furchtbar und es ist furchtbar laut und es ist alles total chaotisch und es funktioniert nichts.
Also das muss man natürlich auch schätzen, ja, schätzen können und es hier auch für ein paar Monate eben genießen können. Das kommt natürlich auch dazu. Also ich habe immer so einen Fragenkatalog, mit dem ich den Leuten tatsächlich unterbreite und das ist abgesehen von der Sprache eben, hast du eine Vorstellung, wie eine lateinamerikanische Großstadt aussieht und was die Juristen hier eben so machen.
Und die meisten finden das auch ganz großartig, aber es ist eben auch nicht jedermanns Sache.
Und wie sieht das mit der Logistik aus, jetzt mal Corona außen vor? Das verursacht ja auch ein paar Kosten, wenn man dann bei euch dort vor Ort tätig wird. Unterstützt ihr da oder wie läuft das ab?
Ja, bei den Referendaren haben wir natürlich das wahnsinnige Privileg und Glück, dass die ja eben bei den Oberlandesgerichten meist angestellt sind. Und so schon ihr Gehalt haben. Wir können leider nicht bei dem Flug unterstützen, aber wir unterstützen schon, wenn zum Beispiel eine Reise hier vor Ort ansteht.
Wir versuchen immer, wenn jetzt nicht eben gerade Corona ist, die Referendare auch einmal auf eine Reise ins Ausland mitzunehmen. Denn wie Ferdinand schon angedeutet hat, eigentlich war ich höchstens so 40, 50 Prozent in Bogotá und den Rest in Lateinamerika unterwegs bei Veranstaltungen.
Das ist natürlich wahnsinnig reizvoll und spannend für die Referendare. Und das haben wir eigentlich auch fast immer geschafft, die dort mal mit hinzunehmen. Und dann natürlich auch übernehmen wir alle Kosten dafür, wenn hier in Bogotá mal was anfällt, speziell Reisekosten oder sonst irgendwelchen Aufwand übernehmen wir denen auch.
Aber wir können leider in dem Sinn kein Gehalt zahlen, zusätzlich zu dem, was sie eben vom Oberlandesgericht bekommen. Kommen, helfen natürlich, aber auch bei der Logistik, bei Wohnungssuche, Visa brauchen wir bisher Gott sei Dank nicht, weil man eben 90 Tage in, Lateinamerika sein darf und solange wir eben kein Gehalt zahlen, eben auch aus diesem Grund ein Arbeitsvisum erforderlich ist und insofern hat das eigentlich immer ganz gut geklappt.
Es gibt ja doch immer so einen schönen Leitfaden für alle Neuankömmlinge, wo dann alles erklärt wird, also das macht einem dann auch schon Lust auf mehr, wenn man denn Ja,
Dann hoffe ich mal, dass ihr, die ihr das gerade gehört habt, ein kleines bisschen Lust auf mehr bekommen habt. Wir verlinken natürlich auch nochmal die entsprechenden Social-Media-Profile unserer Gäste. Ich denke, gerade Ferdinand freut sich ganz besonders, wenn die Inbox vollläuft.
Und ich danke euch jetzt erstmal ganz, ganz herzlich, dass ihr hier einen oder zwei juristische Werdegänge beleuchtet habt, die mir auch noch gar nicht so bewusst waren. Insofern danke, dass ihr zur Vielfalt dieses Angebots beitragt und weiterhin ganz viel Erfolg.
Vielen Dank, Marc, für die Einladung.
Vielen Dank und Grüße nach Deutschland. Tschüss. Tschüss, schönen Abend. Tschüss.
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