Jin Ye, Student | Universität zu Köln
Felipe Molina und Jin Ye stellen in dieser Episode das Legal Tech Lab Cologne vor. Erfahre, womit sich das Legal Tech Lab neben strafrechtlichen Urteilen befasst, wie sich dies potentiell auf deine Karriere auswirkt und warum man als Anwalt nicht unbedingt programmieren können muss, um digitale Kenntnisse vorzuweisen. Schließlich hörst Du, welche Möglichkeiten zum Mitmachen es gibt.
Happy Listening 🎉 und vielen Dank für Euer Feedback! 🙏🏼
Die Uni Köln ist Deutschlands größte juristische Fakultät. Sie zeichnet sich durch mehrfach ausgezeichnete Lehre und juristische Forschung aus. IMR verbindet mit der Uni Köln ein besonderes Verhältnis, denn der Podcast startete hier im Jahr 2018 unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. h.c. Dauner-Lieb. Prof. Dauner-Lieb engagiert sich zudem seit Jahrem im Rahmen des Examenspodcasts Irgendwas mit Examen, der Teil von IMR ist. Dort erhaltet Ihr sowohl im Zivil- als auch im Strafrecht einen kontinuierlichen kostenfreien Examenskurs in Podcast-Form.
Prof. Dr. h.c. Barbara Dauner-Lieb , Professor
Prof. Dr. h.c. Barbara Dauner-Lieb , Professor
Prof. Dr. h.c. Barbara Dauner-Lieb , Professor
Prof. Dr. Matthias Kilian , Professor
Prof. Dr. h.c. Barbara Dauner-Lieb , Professor
Legal Tech ist für uns mehr als nur Forschung, es ist eine Herzensangelegenheit, die Gesellschaft zu verbessern und Recht einfach zugänglich zu machen.
KI-basiert und kann Fehler enthalten.
Herzlich willkommen zu einer weiteren Episode Irgendwas mit Recht, heute aus Köln und wir sprechen heute zuerst mit Jin und dann mit Philippe vom Legal Tech Lab Cologne. Ich grüße dich, hallo.
Ich grüße zurück, vielen Dank für die Einladung.
Ja, danke, dass du ihr gefolgt bist. Wir wollen heute mal ein bisschen vorstellen, was so eine studentische Rechtsinitiative wie das Legal Tech Lab bewegen kann, was eure Themen sind, was ihr so macht. Wie kam es denn dazu, dass ihr gegründet wurde oder dass ihr euch gegründet habt?
Also es kam tatsächlich auf Initiative von einer Professorin, nämlich Frau Professor Rostalski, dazu. Sie hat das so ein bisschen in die Wege geleitet, unter anderem indem sie eine Vortragsreihe zum Thema Legal Tech organisiert hat, dazu verschiedene Experten aus unterschiedlichen Themenbereichen eingeladen hat. Und so konnten sich natürlich erst Interessenten finden, Juristen, aber auch ITler, die sich einfach für das Thema begeistern.
Und daraufhin wurde so eine kleine Vorauswahl getroffen und wir haben uns getroffen, einfach kennengelernt und eben selbst gegründet.
Und welche Themen behandelt ihr dort? Das ist ja ein weites Feld.
Es ist ein weites Feld und genauso weit ist auch im Prinzip das, was wir behandeln. Wir haben jetzt keine inhaltlichen Vorgaben oder so. Wir können alles machen, was uns interessiert, solange es im entferntesten Sinne mit Legal Tech zu tun hat.
Es befasst sich natürlich zum einen um Technologierecht, also wie muss Technologierecht aussehen oder wie finden wir, sollte Technologierecht aussehen, damit es eben für die Gesellschaft einen Vorteil und einen Mehrwert bringt. Zum einen natürlich einmal so die eher rechtsethischen und rechtsphilosophischen Fragen.
Wir haben aber auch Projekte, die eher praxisbezogen sind, die beispielsweise eine Anwendung schaffen wollen, die Recht einfacher zugänglich macht. Natürlich wollen wir uns auch selbst weiterbilden oder anderen Jurastudenten oder Leuten aus der Praxis die Möglichkeit geben, sich in dem Bereich fortzubilden und möchten in dem Kontext dann auch irgendwie mit Kanzleien oder anderen universitären Institutionen kollaborieren, um möglicherweise Workshops oder Veranstaltungen zu organisieren.
Das heißt, ihr seid gerade noch so ein bisschen auch in der Aufbauphase, wenn ich das richtig verstehe.
Genau, wir haben aber auch schon konkrete Projekte.
Und wie sehen die aus?
Wir haben zum einen Talking Legal Tech, den Podcast. Das Projekt wird Philippe gleich noch näher vorstellen. Und darüber hinaus haben wir noch ein größeres Projekt, nämlich Smart Sentencing DB. Es ist ja den Juristen wahrscheinlich nicht ganz unbekannt, dass es durchaus ein Nord-Süd-Gefälle gibt in der Strafzumessung.
Im Rahmen der relativen Vergleichbarkeit zwischen Strafmaßen kann man sich natürlich die Frage stellen, inwieweit das innerhalb eines Rechtsstaates noch gerecht ist. und wir sehen es einfach als ganz großes Problem an, dass gerade erstinstanzliche Urteile teilweise sehr schlecht auffindbar sind, zugänglich sind und eine Vergleichbarkeit in dem Sinne faktisch nicht gegeben ist, weil natürlich kein Richter und auch kein Strafverteidiger oder Staatsanwalt sich die Zeit nimmt, um Hunderttausende von Urteilen zu durchsuchen, um zu schauen, was üblicherweise bei einem ähnlich gelagerten Fall verhängt wird Und dementsprechend haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, eine Datenbank aufzusetzen, die eben durchsuchbar ist nach bestimmten Kriterien, die die Strafzumessung beeinflussen können und eben auch einem Algorithmus beizubringen, dass er möglicherweise Zusammenhänge erkennt und entsprechend hinterher, Das Endziel wäre sozusagen, dass man eine Art Visualisierung von Strafzumessungsergebnissen hat.
Und wo wird die Datenbank gefüttert? Die muss ja dann doch irgendwie auch an die Urteile kommen.
Also zum einen, also wir machen momentan noch so eine Art Proof of Concept und dazu nehmen wir natürlich erstmal die Urteile, die bereits frei verfügbar sind. Da gibt es ja durchaus Online-Datenbanken. Wir haben aber auch bereits bei Gerichten angefragt, ob wir Urteile von denen verwenden können.
und es sieht momentan ganz gut aus, aber Näheres kann ich dazu auch noch nicht sagen.
Ich könnte mir vorstellen, dass das ein Standardisierungsproblem ja irgendwo auch ist, oder? Dass das jetzt im Moment zumindest noch menschlich irgendwo erfasst werden muss, bis das Ganze, auch wenn man den Text scannen könnte, aber dann noch die Inhalte automatisiert erfasst. Geschweige denn von irgendwie Schnittstellen, die dann Gerichte nutzen, wo wir gar nicht sprechen.
Aber bis es soweit ist, dauert es wahrscheinlich noch ein bisschen, oder?
Wahrscheinlich wird das kein Projekt sein, was morgen live gehen kann, aber das ist uns einfach eine Herzensangelegenheit und uns wichtig, das weiterzubringen.
Und was sind eure ersten Erfahrungen hinsichtlich dieser Auffassung, dass es ein Nord-Süd-Gefälle gibt? Also die Daten, die ihr jetzt gesehen habt, bestätigen diesen Trend?
Bisher noch nicht. Wir haben nämlich, wir machen ja momentan quasi noch das Proof of Concept und befassen uns eher damit, wie gut es grundsätzlich funktioniert, Strafurteile auszulesen. Und da beziehen wir uns erstmal auf Urteile aus NRW. Dementsprechend können wir jetzt noch keine Vergleichswerte ziehen.
Ah, okay, ich verstehe.
Die sind relativ gut online zugänglich.
Und wenn man sich jetzt mal einen Gerichtsbezirk oder ein Bundesland anschaut, kann man denn da immerhin eine Vergleichbarkeit von Strafe zu Tat über die verschiedenen Gerichte hinweg feststellen oder gibt es da große Schwankungen?
Ich glaube, es kommt ein bisschen darauf an. Natürlich auch darauf, welches Delikt man nimmt, also welche Straftat man im Ganzen zugrunde legt. Und es ist auch so, dass natürlich nicht jede Straftat gleich ist.
Sie wird anders begangen, der Täter hat eine andere Vorgeschichte. Ich würde sagen, es gibt durchaus eine Vergleichbarkeit, aber es gibt eben auch Richter, die ganz anders einfach richten und ist es natürlich auch im Sinne der Freiheit des einzelnen Richters, aber trotzdem möchten wir eben einfach einen Anhaltspunkt bieten.
Finde ich sehr spannend. Vielleicht gibt es ja auch noch andere Erkenntnisse dann irgendwann daraus. Ich habe mal irgendwann gelesen, dass es eine Studie in den USA gab, dass Richter nach dem Lunch andere Urteile sprechen als davor, nämlich etwas mildere Urteile.
Wer weiß, ob es man so weit treiben kann, wird die Zukunft zeigen, aber ich finde das eine sehr interessante Initiative und das führt natürlich zur Frage, wenn ich, das ist jetzt nur eine von den vielen Dingen, die ihr macht oder auch machen werdet, wenn ich mitmachen will bei euch, was muss ich denn da tun?
Einfach bei uns melden. Du erreichst uns über alle gängigen Social-Media-Kanäle, LinkedIn, Instagram, Twitter, LegalTechCGN. Am besten anschreiben, wer du bist, ein bisschen erzählen, wie du auf uns aufmerksam geworden bist, warum dich LegalTech interessiert, vielleicht auch ob du schon Berührungspunkte mit dem Thema hattest, wie du dich einbringen möchtest, was dich interessiert.
Das würde ich einfach als Person ein bisschen kennenlernen und verstehen, warum du dich bei uns einbringen willst.
Mit welchem zeitlichen Aufwand muss ich da rechnen? Wie oft trefft ihr euch? Wie viel Arbeit fällt daneben auch an? Ich nehme mal an, ihr werdet ja nicht nur arbeiten, wenn ihr zusammensitzt, sondern dann auch natürlich immer in den Zeiten in between.
Ich würde sagen, es hängt von dir ab, was du daraus machst. Wenn du irgendwie sagst, ich habe in der Woche nur zehn Minuten Zeit, dann ist es natürlich nicht das Richtige, dich bei einer studentischen Initiative einzubringen. Wir treffen uns eher unregelmäßig in der großen Gruppe.
Also Mitgliederversammlungen finden dann statt, wenn sie gebraucht werden im Prinzip. Und sonst ist unser Lab so aufgeteilt, dass wir in verschiedenen Taskforces arbeiten. Also eine einzelne Taskforce zum Thema Podcast und auch eben zum Thema Smart Sentencing DB als Beispiel.
Und da sind Treffen auch unterschiedlich. Also mal monatlich, wenn wir irgendwie viel besprechen müssen. Vor allem auch so Themen, die ausdiskutiert werden. Aber die inhaltliche Arbeit kann man eigentlich überall erledigen, solange man sie eben macht und da kann man sich dann natürlich auch in unterschiedlichem Maße beteiligen.
Super, vielen Dank für diesen ersten Einblick. Du hast gerade schon einen eurer Eckpfeiler angesprochen, nämlich das Podcasting. Genau. Dementsprechend, ja, danke dir und wir werden dazu mal kurz mit Philippe darüber sprechen.
Danke dir.
So, kurzer Cut. Jetzt spreche ich mit Philippe. Hallo Philippe. Hallo. Grüße dich. Philippe, du bist beim Legal Tech Lab Cologne für den bald erscheinenden Podcast zuständig. Ja, wir planen zukünftig einen Podcast,
Weil wir überlegt haben.
Wie können wir auch nicht nur forschen,
Sondern auch vielleicht lehren. Erstens, weil wir uns selbst ja, wir kennen uns gar nicht mit Legal Tech tatsächlich aus. Wir sind ganz neu.
Wir sind ein paar Juristen,
Die uns dafür interessieren und ein paar Informatiker und ja.
Zum Beispiel Yin. und wir wollen irgendwann mit Talking Legal Tech so einen Dreigespann aufbauen aus Workshops, Podcasts und Newsletter, die eine Symbiose bilden und sich gegenseitig beflügeln.
Und dabei wollen wir im.
Interviewformat Leute einladen
Und mit denen über ihre Herzensangelegenheiten reden.
Also so ein bisschen das, was wir ja auch hier machen. Also ehrlich gesagt ist das der Podcast, der mich inspiriert hat, das zu tun. Schön.
Und dann hauptsächlich im Bereich Legal Tech, also nicht nur Juristen, sondern hauptsächlich dann Menschen, die mit Legal Tech zu tun haben, müssen auch wahrscheinlich gar keine Juristen sein, oder? Nein, also auf keinen Fall.
Wir wollen auch auf jeden Fall Techies dabei haben.
Wir
Wollen auch zum Beispiel.
Den Bereich des Fintechs ausarbeiten und schauen,
Ob wir von denen lernen können.
Weil sie die gleichen Challenges hatten,
Die wir jetzt auch haben.
Und von ihnen lernen wäre ein Traum. Gut, wo findet man euch denn? Kannst du noch kurz die URL raushauen, dann habt ihr vielleicht schon mal die ersten Follower, bevor ihr überhaupt gestartet seid. Unsere URL ist legaltechcologne.de und unter Talking Legal Tech findet ihr unseren Podcast und abonniert uns gerne und wir freuen uns auf euch. Danke dir, ciao.