Dr. Patric Mau, Associate | Oppenhoff & Partner Rechtsanwälte Steuerberater mbB
Kanu-Rennsport - Sportrecht - Promotion - Berufseinstieg - Markenrecht - Wettbewerbsrecht - Gewerblicher Rechtsschutz - Urheberrecht - Unlauterer Wettbewerb - Markenverwaltung - Social Media Recht - Influencer Marketing - Greenwashing - Mandantenkommunikation - Zeiterfassung - Antidopinggesetz - UWG
Episode 185 von IMR, heute mit einem Gast, der die Verbindung von Leistungssport, Lernen und Jura meisterhaft verkörpert: Dr. Patric Mau. Patric ist Associate im Markenrecht und Wettbewerbsrecht bei Oppenhoff in Köln. Wie beeinflusst seine Erfahrung im Leistungssport seine Herangehensweise an komplexe rechtliche Herausforderungen? Wie schafft man es, intensives Training und Studium unter einen Hut zu bekommen? Welche Parallelen gibt es zwischen der Tätigkeit als Athlet und als Anwalt? Welche Rolle spielt Teamwork in diesem Zusammenhang? Und welche überraschenden Erfahrungen hat Patric in seiner Karriere bisher gemacht? Taucht mit uns ein in eine Folge, die zeigt, wie Leistungssport und Jura sich gegenseitig bereichern können, und erfahrt, wie Patric die Transition zwischen beiden Welten meistert. Viel Spaß beim Zuhören!
Viel Spaß 🎉 und vielen Dank für Euer Feedback! 🙏🏼
Oppenhoff & Partner ist eine unabhängige, wirtschaftsberatende mittelständische Sozietät mit Wurzeln in Köln und einem weiteren Büro in Frankfurt. Rund 100 Anwältinnen und Anwälte sowie insgesamt etwa 150 Mitarbeitende beraten Mandanten zu allen Fragen des deutschen und internationalen Wirtschaftsrechts – von komplexen M&A-Transaktionen über High-End Litigation bis zu Steuer- und Datenschutzthemen. Die Kanzlei verbindet Boutique-Flexibilität mit Großkanzlei-Expertise, legt Wert auf frühzeitige Mandatsverantwortung, eine kollegiale Kultur und internationale Vernetzung ohne Pflichtstation im Ausland. Neugierig, wie sich das im Alltag anfühlt? Dann klickt gleich in unsere IMR-Folgen mit Oppenhoff und hört aus erster Hand, was Arbeiten dort ausmacht!
Caterina Hanke , Associate
Dr. Philipp Heinrichs , Partner
Myriam Baars-Schilling , Partner
Myriam Baars-Schilling , Partner
Dr. Johannes Janning , Associate
Jedes Feedback, auch negatives, ist wichtig und wertvoll. Daraus lernt man und entwickelt sich weiter, gerade am Anfang als Anwalt. Das hat meinen Stil innerhalb eines Jahres erheblich verändert.
KI-basiert und kann Fehler enthalten.
Herzlich willkommen zu einer neuen Episode irgendwas mit Recht. Heute spreche ich zu euch mit einem schönen Blick jedenfalls durch die Lamellen dieses sonnendurchfluteten Zimmers aus Köln und zwar spreche ich mit Patrick Mao. Hallo Patrick.
Hi Marc. Herzlich willkommen hier bei uns bei Oppenhoff.
Dankeschön. Du bist First-Year Associate hier bei Oppenhoff.
Das ist richtig genau.
Und wir kommen hiermit sozusagen auch einem kleinen Wunsch von unseren Hörerinnen nach, die mir gesagt haben, du, das ist interessant und schön, wenn du mit sehr erfahrenen Menschen sprichst, aber weil ja irgendwas mit Recht auch die Diversität und verschiedensten Blickwinkel der Kanzlei, Gerichts und sonstigen juristischen Welt zeigen soll. Ich will mal was hören von jemandem, der gerade in der Kanzlei angefangen hat und wie ein System so ergangen ist.
Und das machen wir jetzt heute mal so ein bisschen. Aber bevor du über deinen Berufseinstieg berichtest, wie immer kurze Vorstellungsrunde bitte. Wo hast du studiert und warum hast du überhaupt nicht mal für Jura entschieden?
Ja, also da sind wir beim Thema. Ich bin seit Oktober vergangenen Jahres bei Oppenhof, also bin noch in meinem First Year. Wir haben jetzt gerade September, also ich glaube da kann ich dir ein paar ganz gute Einblicke gewähren, wie das so ist, wenn man startet.
Bei mir angefangen hat alles ursprünglich mal in Koblenz, da habe ich mein Abitur gemacht, war da dann auch auf einem Sportinternat, weil ich zu Schulzeiten Leistungssport gemacht habe.
Oh, was hast du gemacht?
Kanurennensport.
Kanurennensport?
Ja, also tatsächlich würde ich sagen, das Gegenteil von Rudern. Man fährt geradeaus, hat ein langes Paddel. Deutschland ist da sehr erfolgreich, gerade so in den Ende 90er, Nullerjahren, Birgit Fischer, mehrmalige Olympiasiegerin. Man hat ein stilles Gewässer, es gibt natürlich auch noch das Wildwasserkanu, aber ich war sozusagen in dem Rennsegment tätig.
Da gibt es Distanzen 500 Meter, 2000 Meter und bin dann damals mit sechs Jahren über einen Freund da reingerutscht und hab das dann eigentlich so bis zum Ende meiner 19, 18 gemacht, als dann irgendwann der Ernst des Lebens mit Abitur losging.
Okay, warte. Jetzt müssen wir... Das ist das Schöne an diesem Podcast, ich weiß sowas ja häufig im Vorfeld auch nicht, in diesem Fall auch nicht. Ich möchte jetzt gerne mehr über Kanu-Rennsport wissen und die Analogie zum juristischen Arbeiten später kann sich jeder selber dann nachher da rausziehen.
Vielleicht beim Kanufahren ähnlich ist wie in der Kanzlei. Das wollen wir nicht zu sehr ausbreiten. Aber mal ganz praktisch. Also du hast gesagt, du bist mit sechs Jahren da reingerutscht.
Genau.
Das war wahrscheinlich so ein kleines Kinderkanu.
Ja, die waren noch recht breit, weil die werden irgendwann immer schmaler und ja, die sind sehr anfällig, um mal umzukippen. Aber eben als Kind fängt man dann mit so einem breiten Wanderkajak an, um da erstmal ein Gefühl zu bekommen auf dem Wasser und dann arbeitet man sich langsam vor.
Weil du natürlich viel stromlinienförmiger wirst, je schmaler es wird.
Genau, genau.
Okay, und dann ... Macht man das auf Seen?
Ich habe es damals auf der Musel gemacht. Ist deutlich ruhiger als der Rhein. Wir hatten da vorne direkt die Staustufe, das heißt wenn die geschlossen war, hatte man auch ein sehr ruhiges Gewässer.
Okay.
Und da haben wir dann trainiert und Regatten gab es dann oft auf irgendwelchen Nebenarmen, auf Seen und auch extra Olympiastrecken, wie zum Beispiel in München dann.
Wie läuft so ein Rennen ab? Also ist man One gegen One oder sind es sechs oder acht Leute, die starten? Macht man das immer alleine?
Sowohl als auch. Also man später, wenn es dann Richtung Kader geht, dann hat man oft irgendwie, dass man sich festlegt auf ein Zweier-Kajak bis zu Vierer-Kajak. Gibt auch viele, die fahren nur Einser.
Aber am Anfang ist man sozusagen in jedem Segment vertreten und fährt von Einer- bis Vierer-Kajak. Das ist ein toller, es ist kein Einzelsport, sondern ich bin da, hatte damals ein Zweier-Buddy, mit dem ich dann auch wirklich so durch dick und dünn gegangen bin und man lernt halt in frühen Jahren auch so eine gewisse Teamplayer-Eigenschaft kennen und das ist eben gut.
Und da kommt es wahrscheinlich auch ziemlich darauf an sich zu synchronisieren, weil wenn das nicht komplett parallel läuft, dann verlierst du ja Energie.
Genau, der Vordermann, ich habe hinten gesessen, der Vordermann ist sozusagen der Schlagmann und...
Ah, das wechselt auch nicht? Ne, das ist fest. Okay.
Ich war damals noch ein bisschen, hatte ein paar Kilo mehr drauf, jetzt nicht im Sinne von übergewichtig, sondern halt sportlich einfach und war deshalb sozusagen hinten der treibende Motor und der vordere Mann ist dann sozusagen, der gibt den Schlagtakt vor und weil es ja je nach Distanz auch unterschiedlich ist, ist, dass man dann noch mal zum Endspurt anzieht und so.
Und da hast du dann eben auch diese Synchronisation, dass du halt eintauchen musst mit deinem Paddel, wenn eben der Vordermann auch eintaucht. Und ja, da muss man schon ein gespieltes Team sein.
Und wie lange dauert so ein Rennen? Also beispielsweise auf einer 500 Meter Distanz?
Da fragst du mich jetzt, das ist doch schon ein paar Jahre her. Ich kann es ja nicht mehr genau sagen. Es hängt natürlich auch stark davon ab, welches Alter man hat.
Aber man merkt auf jeden Fall mit den heranwachsenden Jahren, dass es immer kürzer wird, die Zeit, die man eben braucht, um da zurückzulegen. Was jetzt gerade so die Olympioniken da für Zeiten fahren, das kann ich leider nicht sagen.
Aber ich sag mal, das ist jetzt kein super krasser Ausdauersport im Sinne von zweieinhalb Stunden da in dem Ding sitzen, sondern...
Doch, es gibt tatsächlich auch einen Marathon.
Ah ja, okay, das gibts auch.
Mit kurzen Sprinteinlagen, wo man dann auch das Boot aus dem Wasser heben muss, eine kurze Strecke laufen muss mit dem Boot und dann wieder ins Boot zu steigen und weiter zu fahren. fahren.
Ich bin Radfahrer und ich fahre eigentlich Rennrad, aber das klingt ja so ein bisschen wie so ein Gravelrennen, wo man dann mal noch über den Fluss sein Rad tragen muss und dann hinten geht es wieder weiter und das gibt es auch im Kanu-Bereich.
Genau, so eine Art Triathlon ohne Fahrrad daneben. Es gab auch teilweise Wettkämpfe, da musste man dann auch noch ein Stück joggen, bevor man dann ins Boot gestiegen ist, schwimmen musste man vorher. Das waren eher dann Ausnahmen, aber grundsätzlich die klassische olympische Disziplin ist das reine Kanufahren als solches.
Ich könnte mir vorstellen, dass du da dann ja doch Resilienz ziemlich gelernt hast. Also sich durchzubeißen, dauerhaft an einem Thema dran zu bleiben, das muss ja sozusagen von selber kommen, wenn du da langfristig in diesem Bereich durchhältst.
Auf jeden Fall. Um jetzt nochmal auf den Kanzleialltag zurückzukommen. Tatsächlich, wenn ich Bewerbungsgespräche hatte, war das Kanufahren immer eines der Themen im Bewerbungsgespräch. Also da ist immer gerne drauf eingegangen worden und fand ich auch gut, weil ich habe auch selber viel aus diesen Jahren mitnehmen dürfen.
Dadurch, dass man halt an Zeiten gebunden war, man musste sich mit anderen absprechen, weil man ja gemeinsam trainiert hat und eben auch so eine gewisse Disziplin eben, dass man eine frühe Routine kennenlernt und sowas. Also mir hat das persönlich zumindest viel mitgegeben und das war eine tolle Zeit, die ich nicht missen möchte.
Und hat sich auch irgendwie ein Stück weit bis zu meinem heutigen Leben fortgeführt, weil ich später auch im Bereich Sportrecht promoviert habe Und ich glaube, das hätte ich alles nicht gemacht, hätte ich nicht damals schon in jenen Jahren den Sport kennengelernt.
Wo hast du promoviert?
In Köln, an der Universität Köln. Also ich habe damals in Bonn studiert, habe da auch mein erstes Staatsexamen gemacht, den Schwerpunkt, und bin dann für die Promotion an die Universität Köln gewechselt. Und von dann bis wann warst du in Bonn? 2011 bis ich glaube 2015.
Da war uns gerade noch so überlappt. Ich war 2007 bis 2011 in Bonn.
Das gute Bonner Juridikum. Ich mochte Bonn, war jetzt nicht so weit weg von Koblenz, aber es ist eine schöne, nette Stadt, auch eine gute Studentenstadt. Aber irgendwann wollte ich dann auch mal ein bisschen weiterziehen und dann hat mich nach Köln verschlagen.
Ja, dabei belassen wir es mal. Okay, und dann hast du in Köln promoviert im Sportrecht. Wir haben ja hier auch ein, zwei recht bekannte Sportrechtler.
Ja, ich hatte damals, also es ist eigentlich das Institut für Strafrecht gewesen, ich war bei Professor Wassmer. Das hatte sich damals angeboten, weil zu der Zeit, als ich mit dem ersten Staatsexamen fertig war, wurde gerade das Antidopinggesetz verabschiedet. Ich hatte dann damals ein Fachseminar darüber geschrieben und mein Doktorvater meinte halt, das wird sich doch anbieten für eine Doktorandenarbeit.
Und fand ich dann eben aufgrund meiner Vergangenheit im Bereich Leistungssport sehr spannend und auch ein Thema, was mir dann irgendwie leicht von den Fingern gegangen ist, das runterzuschreiben. Und Herr Professor Ort war mein Zweitkorrektor, das ist ja auch so eine Kui-Fee hier im Bereich Wortrecht und war dann bestens betreut von den beiden.
Ja, ist eine runde Sache.
Auf jeden Fall.
Die Geschichte lässt sich gut sozusagen verkaufen und macht Sinn. Was wir noch nicht beantwortet haben ist, warum Jura?
Ja, also tatsächlich, ich gehörte nicht zu den Leuten, die schon in der fünften Klasse wussten, dass sie Arzt, Anwalt oder sonst etwas werden wollen, sondern ich habe mein Abitur gemacht. Ich hatte mich schon immer mal so ein bisschen für den Bereich Recht interessiert, eher auch so Richtung Wirtschaft, hatte mir dann ein Semester auch mal BWL angeschaut, aber habe dann früh gemerkt, dass mir das doch ein bisschen zu mathelastig war.
Nee, also ich hatte immer so einen Geschwank zwischen BWL und Jura, habe dann nach meinem Abitur mal ein Praktikum im Notariat gemacht und habe dann da einfach auch mal das juristische Arbeiten kennengelernt und habe dann schnell gemerkt, dass das eben das ist, was mir Spaß macht und wo ich mir vorstellen könnte, das dann auch später selber machen zu können und so bin ich dann irgendwie zu Jura gekommen.
Wir gehen gleich nochmal ein bisschen darauf ein, was du genau heutzutage inhaltlich machst, aber weil es gerade an dieser Stelle passt. Was ist in deiner jetzigen Tätigkeit anders, als du es dir vielleicht zu Abiturzeiten. Oder in den ersten Semestern vorgestellt hast?
Mögliche Lösungen sind, um es dann eben erst gar nicht so weit kommen zu lassen, dass es da später irgendwie ein Konfliktpotenzial geben könnte. Also man ist ja viel auch im Vorfeld beratend tätig.
Und das machst du im IP-Recht, im Markenrecht, im gewerblichen Rechtsschutz.
Im gewerblichen Rechtsschutz. Ich wollte zu damals schon in Studienzeiten eigentlich das als Schwerpunkt machen. Es wurde meiner Zeit nicht in Bonn angeboten. Wollte dann das eigentlich an der Universität in Köln als Schwerpunkt machen, da hatten sie aber dann kurz vorher die Studienordnung geändert, da hätte ich noch ein Zusatzseminar schreiben müssen und dachte, nee, das würde mich jetzt wieder ein, zwei Semester noch kosten, deshalb hatte ich dann den Schwerpunkt in Bonn gemacht, aber dann mein Referendariat genutzt, um mir eben auch diesen Fachbereich dann mal anzuschauen und der hat mir so gut gefallen, dass ich gesagt habe, ja, das möchte ich später machen.
Wo warst du da im Referendariat?
Hier bei Opmow tatsächlich.
Naja, ich habe es mir schon gedacht. Ich wusste es im Vorfeld wirklich nicht, aber es ist halt dann doch häufig die Geschichte, viele in ihrer Referendariatsstation am Ende dann auch landen.
Also das ist toll, weil man weiß natürlich ein Stück weit auf was man sich einlässt. Ich habe auch vorher viele Praktika und wissenschaftliche Mitarbeiterstellen in anderen Kanzleien gehabt, aber gerade jetzt so zum Berufseinstieg als Anwalt, ich kannte das Team schon, ich war ein Stück weit eingearbeitet.
Natürlich ist das anwaltliche Arbeiten später noch mal etwas anderes, aber es war nicht so komplettes Neuland, was man betritt, sondern man weiß halt eben, es ist eine coole Atmosphäre, mit der ich hier arbeiten werde. Und dann ist mir natürlich der Entschluss auch sehr leicht gefallen, da dann meinen Berufseinstieg zu machen.
Gut, und was machst du inhaltlich? Fangen wir vielleicht mal für diejenigen, die entweder total fachfremd sind und ein kleines bisschen fortgeschritten an ihrer Karriere und auch für diejenigen, die noch gar nicht so viel Orientierung haben, weil sie sich vielleicht in den ersten Semestern befinden, ganz am Anfang an. Grundlagen-Marken-Recht.
Da kann man eine Marke anmelden und dann hat man da ein Schutzrecht. Stimmts?
Ja.
Stimmt so ungefähr.
Also ich sag mal, der gewerbliche Rechtsschutz ist ein bunter Strauß an verschiedenen Rechtsgebieten in sich selber, weil du hast ja angesprochen, das Markenrecht ist ein Gebiet davon, es gibt das Urheberrecht noch, den unlauteren Wettbewerb, also da kommt wirklich vieles zusammen. Markenrecht ist ein Feld davon, das ich auch sehr spannend finde.
Das ist ein Punkt, warum ich auch gesagt habe, mir gefällt dieses Rechtsgebiet als solches, weil man das erste oder ich hatte das Gefühl, ich habe das erste Mal auch etwas, was ich greifbar habe. Es gibt sogenannte Wortmarken, das ist ein reiner Wortbestandteil, wie man ihn halt aus dem Schriftbild kennt.
Es gibt sogenannte Wortbildmarken, das ist eine Kombination aus einem Bild, also einem Logo mit dem jeweiligen Schriftzug.
Irgendwas mit Recht ist zum Beispiel eine Wortbildmarke.
Sowas zum Beispiel, genau. Oder halt auch reine Bildmarken. Ich will jetzt keine Marken nennen, aber man kennt es eben.
Naja, also das Nike-Zeichen oder ein Apple-Logo oder was auch immer. Genau, der Apfel von Apple.
Das ist ein klassisches Bildzeichen. Und das fand ich irgendwie spannend, weil das gehört natürlich auch zum wirtschaftlichen Vermögensschatz eines Unternehmens, eben sich solche Rechte sichern zu lassen. Weil man hat als Unternehmen ja auch ein Interesse, dass jetzt kein Dritter kommt und das gleiche Logo benutzt, weil man sich natürlich auch damit identifiziert und beim Kunden abheben möchte.
Und das war das erste Mal, dass ich Markenrecht, es gibt eine Markenverwaltung, da entwickelt man entweder gemeinsam mit dem Mandanten eine Marke oder man schaut, gibt es die Marke schon, können wir die so schützen lassen, was sind da für Voraussetzungen, wo könnte es eventuell haken. Und man sieht halt auf einmal dieses Schriftbild oder dieses Logo und ja, ich habe da auf einmal irgendwas Greifbares und es ist da natürlich auch viel Recherche.
Man schaut, was gibt es da bereits schon, was könnte ähnlich aussehen und das war eben das, was man vielleicht auch im Studium oft von anderen, die kein Jura studieren, gesagt bekommt, ist das nicht ein sehr trockenes Gebiet, da muss man doch viel auswendig lernen und da hat mir auch damals dann früh, habe ich gemerkt, das ist das komplette Gegenteil.
Also es ist wirklich nah am Leben dran, es ist das tägliche Leben und man wird auch täglich damit konfrontiert und das hatte mir eben so an diesem Gebiet gefallen.
Gut, dann lassen Sie uns doch noch mal ein bisschen tiefer in das rechtliche einsteigen. Also ich mache jetzt einen Laden auf. Wir bleiben aber bei meinem Beispiel.
Ich mache einen Podcast auf, nenne ihn irgendwas mit Recht, mache so ein Logo mit irgendwie Paragraphen in den Haaren, wie ihr das hier kennt. Dann habe ich hier aber daran noch keine Marke, sondern ich muss die entsprechend erst mal anmelden.
Theoretisch hast du schon eine Marke. Man differenziert zwischen Registermarken, das sind die Marken, die beim Markenamt eingetragen sind. Da gibt es auf deutscher Ebene das Deutsche Patent- und Markenamt, das DPMA. Auf europäischer Ebene das EUIPO, das European Intellectual Property Office, und dann gibt es noch verschiedene internationale Register, wie zum Beispiel das WIPO, wo man dann eine Marke international auch erstrecken kann.
Wenn du die Marke zum Beispiel beim Deutschen Markenamt einträgst, hat sie erstmal nur im Geltungsbereich der Bundesrepublik Geltung, das heißt jemand, der in Spanien ein ähnliches Zeichen verwendet oder das identische, könnte man erstmal nicht gegen vorgehen. Da hat man natürlich dann das Vorteil, wenn man das europaweit zum Beispiel eintragen lässt, um dann eben auch in der Europäischen Union eben und den Ländern da auch einen Schutz zu genießen.
Es gibt aber auch eine sogenannte Benutzungsmarke. Das heißt, wenn man eine Marke schon länger benutzt und die auch verkehrsbekannt ist, kann man daraus auch Rechte ableiten. Es ist natürlich immer ein bisschen schwieriger, weil man da natürlich dann auch ein Stück weit in der Beweislast ist, um eben nachzuweisen, dass man sie schon benutzt, dass sie Verkehrsgeltung erlangt hat.
Und da ist man mit einer Registermarke schon besser bedient, weil das hat man dann erstmal den Beweis sozusagen, schwarz auf weiß, dass sie eingetragen ist.
Weil das dann publik ist und das ist ja jeder informieren können sozusagen auch.
Die Register sind auch öffentlich einsehbar, da kann man auf den jeweiligen Homepages der Seiten nachschauen und eben dann sehen, ob die Marken registriert sind oder nicht.
Aber die sind nur für bestimmte Einsatzzwecke eingetragen. Es gibt dann eine gewisse Ordnung nach Klassen und da muss man sich dann entscheiden, wofür man die Marke registriert.
Genau, es gibt die sogenannten Nizza-Klassen. Da gibt es zum Beispiel das Segment Textilien, Dienstleistungen und die sind wirklich sehr speziell. Also da gibt es dann auch jeweils Unterkategorien und ich habe jetzt noch keine Marke für einen Podcast eingetragen, Aber ich bin mir sehr sicher, wenn man da Online-Marketing eingibt, dann findet man auch sicherlich irgendwie einen Podcast als Unterkategorie.
35 und 42 und noch ein bisschen was drumherum, wenn ich mich recht entsinne.
Genau, das müssten die Klassen sein. Und da gibt es dann eben die Unterkategorien, wo dann auch man in der Regel fündig wird.
Aber das bedeutet, wenn jetzt jemand einen Friseursalon für Juristen aufmachen möchte und er hat ein Logo, das ähnlich aussieht und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich damals nicht das auch in der Klasse habe schützen lassen, weil es wäre rausgeworfen Geld, weil je Klasse kostet die Marke dann ja noch ein bisschen mehr, dann ginge das grundsätzlich, oder?
Grundsätzlich ginge das. Also wenn man was komplett anderes macht, dann ginge das theoretisch schon. Es gibt immer mal wieder Fälle, wo dann trotzdem versucht wird, dagegen vorzugehen. Wenn du eine Marke einträgst, dann wird das erstmal publiziert.
Das heißt, das Markenamt gibt das bekannt und dann haben Dritte eben die Möglichkeit, innerhalb von drei Monaten einen sogenannten Widerspruch dagegen zu erheben. Wenn da keiner erfolgt, dann wird die Marke eingetragen. Aber auch gegen eine eingetragene Marke kann man dann theoretisch später immer noch vorgehen.
Das ist jetzt sozusagen die Seite, wie gelange ich zu diesem Schutzrecht. Jetzt nehmen wir mal an, du hast dein Schutzrecht eingetragen und ich war mal 2015 in Indien. Das war ganz witzig und da wollten sie Werbung machen für mein Reisebüro.
Das wollte Werbung machen für Bonn oder für Deutschland. Reist doch mal nach Deutschland. Und da hatten sie so ein Stockfoto von der Uni Bonn genommen, wo ich ziemlich sicher wusste, dass das ein Foto war, was von der Uni Bonn selbst geschossen worden war.
Ist jetzt nicht ganz markenrecht. Ja, aber sagen wir mal, die hatten noch irgendwie das Logo der Uni Bonn als ihr Reisebüro Logo genommen. Ändern wir den Fall ein kleines bisschen ab.
Was kann man denn dann machen? Lassen wir außen vor, dass es in Indien war und wir da vielleicht Verstreckungsprobleme haben. Also sagen wir mal, jemand in Deutschland macht das, macht ein Reisebüro mit einer Marke, die es schon gibt.
Was dann?
Ja, wie eben gesagt, also wenn du jetzt sagst ein Foto, dann kommt mir natürlich erstmal wieder der bunte Strauß des gewerblichen Rechtsschutzes in den Sinn. Da gibt es natürlich dann noch urheberrechtliche Fragen. Wollen wir jetzt aber mal außen vor lassen, sondern gehen erstmal auf den Bereich des Marktenrechts ein.
Ja, es ist natürlich schwierig. Also wenn man jetzt sagt, Indien, ganz anderer Kontinent, da ist natürlich, also das ist auch ein, was ich immer sehr spannend finde an diesem Rechtsgebiet, dass man auch viele internationale Auseinandersetzungen in dem Sinne hat oder auch viele grenzüberschreitende Streitigkeiten in dem Sinne, was auch immer wieder die Sache sehr spannend macht.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Es kommt dann auch darauf an, zum Beispiel handelt es sich bei dem Logo jetzt nur um ein Plakat, dass das Reisebüro bei sich im Fenster hängen hat. Oder ist es zum Beispiel eine Webseite, die auch hier von Deutschland aus abrufbar ist.
Das sind einfach immer dann verschiedene Faktoren, was man dann auch am jeweiligen Einzelfall dann eben prüfen muss und was für Möglichkeiten man da hätte.
Und Ziel- und Zweckrichtung ist immer unterlassen.
Genau. Also sage ich mal, wenn du jetzt, nehmen wir mal einen einfachen Fall. Du hast zwei deutsche Unternehmen, die benutzen die, der eine hat schon die ältere Registermarke, der andere hat sie neu eingetragen. Jetzt wird das ältere Unternehmen darauf aufmerksam und möchte das natürlich unterbinden.
Da gibt es die Möglichkeit, erst mal eine Berechtigungsanfrage zu stellen. Das ist erst mal so ein förmliches Schreiben, wo man fragt, wie kommen Sie auf die Idee, dieses Schutzrecht nutzen zu dürfen. Die nächste Eskalationsstufe wäre dann eben eine Abmahnung zu schreiben mit einer strafbewährten Unterlassungserklärung, indem man dann eben die Gegenseite auffordert, diese abzugeben und dann es zu unterlassen, zukünftig dieses Bildrecht zum Beispiel zu benutzen.
Und ja, wenn man dann sagt, nee, die möchten wir jetzt nicht abgeben, dann wäre natürlich die nächste Ebene, dass man dann entweder eine einzweilige Verfügung beantragt oder wenn da die Frist schon abgelaufen ist oder der Zeitraum, wo man das machen kann, dann eben vor Gericht normale Klage erhebt.
Und die Stoßrichtung, das klang ja jetzt auch immer mal wieder durch, Wettbewerbsrecht ist eigentlich sozusagen das faire Wettbewerb garantiert werden soll und da ist das Markenrecht ja dann ein Teil des Ganzen.
Genau, das Markenrecht ist ein Teil des Ganzen. Ein fairer Wettbewerb, da haben wir ja auch hier in Deutschland das Gesetz des unlauteren Wettbewerbs. Das UWG, das ist einfach, also es soll eine gewisse Parität geschaffen werden, dass eben alles fair abläuft.
Das UWG, um da einen kleinen Exkurs zu machen, das zieht natürlich vor, dass man nur lauter werben darf, also man darf jetzt keine Behauptungen in den Raum stellen, die erstunken und gelogen sind, sondern es soll irgendwie gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle geschaffen werden.
Also sowas wie unser Softgummi hilft beim Abnehmen. Je mehr Sie essen, desto größer Ihr Gewichtsverlust.
Ja, das ist ein spannendes Beispiel. Ich habe letztens einen Beitrag zum Greenwashing geschrieben. Da sind wir gerade beim aktuellen Thema Nachhaltigkeit.
Was ist Greenwashing?
Greenwashing ist, wenn jetzt zum Beispiel ein Unternehmen schreibt, unsere Produkte werden nachhaltig hergestellt, wir haben keinen CO2-Ausstoß. Also Unternehmen versuchen natürlich auch, weil in unserer heutigen Gesellschaft ist Nachhaltigkeit und Umweltschutz natürlich ein großes Thema, das wollen auch Unternehmen nutzen, indem sie natürlich auch viele, viele Vorkehrungen treffen, um eben CO2-neutral zu werden.
Und damit wollen sie natürlich auch werben, weil das oft bei dem Endkunden gut ankommt. Da sind in letzter Zeit vielleicht das eine oder andere auch mal über die Strenge geschlagen und haben da Behauptungen aufgestellt, die sie vielleicht gar nicht erfüllt haben. Und das fasst man alles so unter Greenwashing, also wenn Unternehmen sich sozusagen...
Grünmalerei wird es auch oft bezeichnet eben besser darstellen im Hinblick auf Umwelttätigkeiten als es vielleicht ist und das ist dann auch ein unlauteres Vorgehen und da gab es von diversen Verbraucherverbänden jetzt in jüngster Zeit eben auch Abmahnung auch gegen ganz große Unternehmen. Also das fällt mir jetzt gegen die DM-Kette, weil die Produkte hatten wo irgendwas oder Nivea hatte auch damit beworben, ich glaube Nestle auch.
Alles öffentlich natürlich, hat nichts mit euch zu tun.
Genau, nichts mit uns. Das kann man nachlesen. Das ist in den Tageszeitungen, das ist durch die Presse gegangen. Unabhängig von uns natürlich. Aber das sind alles Fälle, wo gegen Unternehmen eben Verbraucherverbände vorgegangen sind, weil sie der Ansicht waren, das ist nicht ganz lauter, was hier erfolgt.
Und die EU ist da natürlich auch drauf aufmerksam geworden. Und da ist jetzt schon der ein oder andere Entwurf in Planung, um da eben das alles jetzt in eine Form zu gießen, wie zukünftig geworben werden darf.
Ja, es ist immer wieder spannend zu sehen, wie sich so große gesellschaftliche Entwicklungen auf wirklich nahezu alle Rechtsgebiete dann durchschlagen können. Absolut.
Also ich hatte dann im Rahmen meines Beitrags auch recherchiert, das ist also nicht nur Wirtschaftsbereich, sondern auch der Sportbereich, um wieder zum Ursprungsthema zu kommen. Da ist mir auch der 1. FC Köln oft entgegengekommen in diversen Beiträgen, der da auch mit involviert war in gewisser Weise.
Also das ist wirklich sehr spannend, weil es sich durch alle Bereiche zieht und ja, es ist auch nachvollziehbar, auch ein Fußballverein möchte irgendwie für sich werben, neue Fans gewinnen, ist ein Stück weit auch wirtschaftlich tätig. Das gilt eben nicht nur für klassische Wirtschaftsunternehmen.
Und du hast mir im Vorfeld verraten, du machst auch so ein bisschen was im Bereich eines nicht ganz unwichtigen Social Media Accounts eines ehemaligen Formel 1 Profis.
Genau, das ist auch publik. Ich glaube, deshalb können wir hier auch darüber sprechen. Wir betreuen einen ehemaligen Formel 1 Weltmeister. Er ist mehrfacher Weltmeister.
Ja, okay, Sebastian Vettel.
Genau, den war der Vettel. Wollen wir nicht hinterm Berg halten. Ja, und da sind wir auch wieder beim Sport. Das ist spannend, weil Herr Vettel hat nach Beendigung seiner Formel 1 Karriere auch damit begonnen, sein Social Media Profil auf Instagram aufzubauen.
Da sind wir auch beratend tätig, weil auch in der heutigen Zeit von Social Media, ich meine, wir nehmen gerade einen Podcast auf und sitzen in der Kanzlei, das war vielleicht vor einigen Jahren auch noch nicht vorstellbar, aber es ist einfach unserer heutigen Zeit geschuldet, dass der Bereich soziale Medien dazugehört, sei es jetzt YouTube, Instagram oder auch Podcast auf Spotify oder wo sie sonst überall ausgestrahlt werden.
Und das haben natürlich auch Unternehmen erkannt. Ich meine, welches Unternehmen ist heutzutage nicht auf irgendwelchen sozialen Medien vertreten? Das gilt genauso für Kanzleien eben auch. Auch für Leistungssportler und das ist sehr spannend, weil auch da gibt es diverse Fallstricke.
Es gibt EU und deutsche Gesetze auch, die eben sagen, wie muss zum Beispiel ein Beitrag, da sind wir auch wieder beim Thema gewerblicher Rechtsschutz, wie muss ein Beitrag kenntlich gemacht werden, zum Beispiel wenn man eine Kooperation hat. Wenn jetzt ein Content Creator oder sogenannte Influencer eine Partnerschaft mit einem Unternehmen haben, da ein Produkt bewerben, dann stellen sie das Produkt ja mit ihrem Beitrag in den Vordergrund.
Vorteil von Social Media oder von Influencer Marketing ist ja immer, dass die Leute, die einer Person folgen, da auch eine persönliche Bindung haben und deshalb vielleicht auch eine besondere Sympathie eben für das Produkt entwickeln oder empfinden, was dann auch der oder die Influencerin für da bewirbt. Und da muss man eben auch aufpassen, weil Beiträge müssen kenntlich gemacht werden als Werbung, man kann nicht einfach was bewerben und das dann sozusagen unter den Teppich kehren, dass es sich dabei eigentlich um eine Kooperation handelt, da muss der Verbraucher eben oder der Konsument drüber aufgeklärt werden und da sind wir auch wieder im Bereich lauterer Wettbewerb.
Da gab es auch in der Vergangenheit auch viele Streitigkeiten, wie das kenntlich zu machen ist und da kommen dann wieder die Kanzleien ins Spiel, die da dann eben auch Unternehmen oder auch größere Content Creators beraten, dass sie da alles richtig machen.
Ja da gibt es alles mögliche, gerade dann auch wieder in der Schnittstelle zum Thema Medienrecht sind das dann häufig dieselben Persönlichkeiten, die da im Vordergrund stehen. Wir haben neulich eine schöne Folge aufgenommen mit Christine Straub, die Richterin im Landgericht München war.
Die ist jetzt gerade abgeordnet worden ans Staatsministerium und hört da auch gerne noch mal rein, wenn ihr zu diesem Themenkomplex noch ein kleines bisschen mehr hören möchtet. Mich würde noch Folgendes abschließend interessieren.
Nochmal so ein bisschen mehr eingehend auf deine Rolle hier in der Kanzlei sozusagen als Berufsanfänger, jedenfalls in der anwaltlichen Rolle, weil du ja vorher hier schon als Referendar warst. Wie? Waren so die ersten Tage als Anwalt für dich, was war anders?
Also als ich damals als Referendar begonnen hatte, war noch Corona, das heißt es war alles so ein bisschen anders. Es waren viele im Homeoffice, das hatte sich dann geändert, als ich als Anwalt nach dem Examen eingestiegen bin. Und meine ersten Tage, deshalb hatte ich natürlich so ein Stück weit Leiteinstieg, weil ich ja schon mein Team kannte, aber es war toll.
Also man hat als Einsteiger, bekommt man erstmal diverse Schulungen, wie das heutzutage ist. IT ist ein großes Thema in Kanzleien und da muss man auch dann entsprechend geschult werden. Aber ich kannte ja schon das ein oder andere Mandat eben aus meiner Referendariatszeit und wurde dann herzlich aufgenommen.
Also was mir besonders gefallen hatte, wir haben einmal im Jahr ein sogenanntes Retreat, das ist immer im Oktober und das war dann, glaube ich, zwei Wochen, nachdem ich angefangen habe. Und da kommen bei uns dann auch die Standorte Frankfurt und Hamburg hinzu.
Das heißt, ich hatte dann die Möglichkeit, direkt in einer lockeren Atmosphäre eben die Kollegen kennen zu lernen, die Kolleginnen, und das hat eben Spaß gemacht und hat mir den Einstieg extrem erleichtert, weil man hat auf einmal ein Gesicht dazu und was mir in den ersten Tagen auch sehr aufgefallen ist, dass man hier doch ein, ich will nicht sagen familiäres Umfeld, aber ein sehr, sehr enges Miteinander hat.
Ich hatte vorher schon in einer anderen Kanzlei ein als wissenschaftlicher Mitarbeiter gearbeitet, da war es, ich will nicht sagen anonymer, aber es war eben noch größer und das gefällt mir hier oder hat mir so gut am Anfang auch gefallen, dass man schnell teamübergreifend arbeitet. Man wird mal angerufen oder man ruft ein anderes Team an.
Man hat oft Mandate, die eben viele Rechtsgebiete abdecken, wo man einfach dann auch mit anderen Kollegen und Kolleginnen zusammenarbeiten muss. Und das hat mir gerade am Anfang sehr imponiert und den Einstieg noch mehr leichter, weil man dann auch schnell die anderen eben kennenlernt.
Also ich vor einigen Jahren bei einer Kanzlei als wissenschaftlicher Mitarbeiter, jedoch, also noch ein bisschen früher in der Karriere gearbeitet habe, da gab es einen Council, der war nicht so besonders beliebt. Liebe Grüße hier den Reihen runter, falls er zuhört.
Jedenfalls nicht bei den Vimis beliebt, bei den Mandanten extrem beliebt. Ich mochte ihn auch sehr gerne. Er hatte eine Eigenart und die war, er druckte jeden Vorschlag eines Memos oder einer E-Mail an den Mandanten, egal was es war, druckte er aus und dann ging er da mit dem Rotstift durch.
Und ich glaube, ich hatte das Glück, dass ich relativ schnell verstanden hatte, dass er das für mich macht und nicht für sich selbst. Da konnte man nämlich ziemlich viel lernen. Und im Nachgang bin ich ihm auch wirklich dankbar, weil ich da viel über Mandantenkommunikation, guten Aufbau von Schriftsätzen, Struktur und Logik in Dokumenten lernen konnte.
Wie ist das bei dir? Wie lernst du? Also man hat ja keine geblockte Zeit, wo man sagt, so jetzt zwei Stunden lang lerne ich was und dann ist ja alles on the job. Was würdest du sagen, was sind so Momente, wo du feststellst, ja, hier habe ich jetzt gerade irgendwie was gelernt und das nehme die nächsten Jahre mit.
Kann ich direkt einhaken, also das kann ich direkt unterschreiben, wie du es sagst, das war auch so die ersten Erfahrungswerte, die ich gemacht habe. Die Theorie, die man im Studium und auch später im Referendariat vermittelt bekommt und die Arbeitspraxis sind zwei verschiedene Parchur.
Ich habe auch oft dann, sag ich mal, einen Vermerk geschrieben zum Beispiel und der kam auch, da war mehr Rot drin als das, was ich selber geschrieben hatte und dachte, oje, oje, was habe ich jetzt hier wieder alles falsch gemacht, dass man auch teilweise anfängt zu überlegen, bin ich vielleicht doch nicht so richtig qualifiziert, aber das ist ganz normal, also das ist einfach.
Und da bin ich heutzutage auch sehr dankbar für, weil jedes Feedback, was man bekommt, ist wichtig und gut. Und vielleicht das, in Anführungszeichen, negative Feedback, was man vielleicht noch besser machen könnte, ist sogar noch mehr wert, als einfach nur auf die Schulter geklopft zu bekommen, wenn man was gut gemacht hat, weil daraus lernt man eben und ich merke selber, wie sich mein Stil auch jetzt schon innerhalb den knapp elf, zwölf Monaten geändert hat.
Man kommt so aus dem Studium und auch aus dem Referendariat und gerade jetzt noch durch die Promotion. Man ist sehr daran gewöhnt, wissenschaftlich zu arbeiten, also man macht erst, also ich habe viele Ausführungen gemacht und am Ende stand danach zwei, drei Seiten das Ergebnis, wo ich dann gelernt habe, nein, der Mandant möchte es lösungsorientiert, der möchte keine drei Seiten E-Mail lesen, sondern das Ergebnis voranstellen und dann kurz begründen, warum man das so der Auffassung ist.
Und ja, es ist eben ein ganz anderes Arbeiten in der Praxis und das waren so eine der ersten Erkenntnisse, die ich auch mitgenommen habe.
Ja, das ist dann auch so ein bisschen der Unterschied, the business of law. Man braucht was, was man dem Mandanten auch als Dienstleistung verkaufen kann oder abrechnen kann. Und sozusagen, ja, wie ist es denn theoretisch? Genau.
Also es ist natürlich auch immer, also manchmal kommen kurzfristig Anfragen rein, die müssen dann schnell beantwortet werden. Manchmal möchte man dann ein umfassendes Gutachten zum Thema, das muss dann natürlich auch einen entsprechenden Rahmen haben. Aber es ist eben sehr vielfältig und das ist eben anders, als man es vielleicht aus dem Studium kennt, wo man erst mal drei Meinungsstände aufzeichnet, dann diskutiert und am Ende sich dann für die Rechtsprechung oder die herrschende Meinung entscheidet.
Sondern ja, hier ist dann wirklich, also es muss auf den Punkt gebracht werden.
Eine abschließende Frage, wie war das für dich am Anfang mit der Zeiterfassung? Das hat man ja im Studium nicht so wirklich, Aber wie war das? Wie macht ihr das? Wahrscheinlich irgendwas Software-Digital, oder?
Genau, wir haben ein Zeiterfassungssystem.
Also ich meine nicht die Zeiterfassung, wie viel du im Büro bist, logischerweise, nur für die Zuhörenden zum Verständnis, sondern die Zeiterfassung, wie lange du auf welchem Mandat arbeitest.
Genau, also man muss ja auch transparent dem Mandanten zeigen, wie viel Zeit man für eine jeweilige Tätigkeit aufgewendet hat. Da gibt es verschiedene Zeiterfassungssysteme. Man spricht auch von sogenannten Billables.
Und ja, da gibt es verschiedene Systeme. Wir haben eins davon, um eben dann zu erfassen, wie viel Zeit wurde auf einer Akte gearbeitet. Ich glaube, dass der Umgang mit diesem Zeiterfassungssystem...
Von Person zu Person unterschiedlich ist. Es gibt Leute, die nehmen sich das sehr zu Herzen, die, also kennt man ja gerade aus sehr großen internationalen Kanzleien, wo das wirklich oberstes Gebot ist, dass man einen Mindeststundensatz am Tag schaffen muss. Ich glaube, dass es wichtig ist, dass man da ein gesundes Gefühl für einfach bekommt, dass man sagt, ich mache die Arbeit so, wie ich sie mache.
Wenn ich damit beginne, dann drücke ich auf Start und wenn ich fertig bin, dann drücke ich auf Stopp und das ist dann die Zeit, die ich eben dafür aufgewendet habe. Habe.
Ich glaube, da darf man sich einfach nicht verrückt machen. Also ich mache mich zumindest nicht verrückt, sondern man arbeitet natürlich viel in Kanzleien, aber das ist ja auch okay. Also das macht man ja auch gerne.
Und ich glaube, dass die Zeiterfassung, das ist einfach so dann ein Beiwerk, was nebenher läuft. Das darf man, glaube ich, einfach nicht in den Fokus seiner Tätigkeit stellen, sondern das ist halt einfach Teil der Arbeit. Und wenn man die Arbeit gerne macht, dann kommen die Zeiten von ganz alleine.
Vielen herzlichen Dank, Patrick, dass du heute einen lebhaften Einblick gegeben hast, was du hier bei Oppenhoff so machst. Und ein kurzer Hinweis, Oppenhoff sucht natürlich auch immer Verstärkungen. Wie viele, mit denen ich hier spreche, momentan ist es halt ein guter Arbeitnehmermarkt, aber insbesondere im Arbeitsrecht.
Also schaut da doch gerne mal bei Oppenhoff auf der Karriereseite oder irgendwo, wo man das so findet, vorbei und dann hast du nämlich hoffentlich auch eine nette neue Kollegin oder einen netten neuen Kollegen in Zukunft.
Ja auf jeden Fall, da würde ich mich sehr drüber freuen. Wie gesagt teamübergreifend, das Arbeiten wird hier immer sehr groß geschrieben und das wäre auf jeden Fall sehr toll. Ich bedanke mich sehr herzlich, dass ich heute mit dabei sein durfte.
Das ist für mich auch eine Premiere, mal hier so einen Rechts-Podcast aufzunehmen. Ich hoffe, ich habe mich gut geschlagen und bin sehr auf das Ergebnis gespannt und freue mich, da reinzuhören.
Danke, Tschüss!