Im Strandurlaub hörte ich Cal Newports „Straight-A Student“. Die Interviews mit erfolgreichen Studierenden faszinierten mich. Dauner-Lieb und ich wollten dasselbe für Jura schaffen: Erfahrungen sammeln, auswerten, zitieren – kein erhobener Zeigefinger, sondern echte Stimmen aus dem Hörsaal. Nach meiner Rückkehr starteten wir sofort eine große Umfrage, aus deren Ergebnissen „Das gute Staatsexamen“ wuchs.

Ich liebe den wechselseitigen Entwicklungsprozess. In der Vorlesung mache ich nur Vorschläge; Studierende reagieren, kritisieren, verfeinern. Dadurch lerne ich selbst ständig dazu und halte Unterricht lebendig. Wissensvermittlung begreife ich als Dialog, nicht als Einbahnstraße – deshalb reizt mich Universitätsarbeit täglich aufs Neue.

Auf einer Sommerakademie rutschte ich ihr versehentlich die Suppe ins Kleid – und war sofort beeindruckt von ihrer Herzlichkeit und Brillanz. Ihre Vorträge haben mich regelrecht elektrisiert. Seit diesem Abend stand fest: Ich promoviere bei ihr, werde Professorin und möchte Studierende ebenso mitreißen wie sie.

Mit Regisseurin als Mutter und Kameramann als Vater lag Film nahe, doch mir fehlte die künstlerische Begabung. Nach einer mäßigen Bühnenleistung empfahl mir meine Mutter augenzwinkernd Jura. Erste Praktika zeigten, dass Recht Kreativität mit Struktur verbindet. In Berlin traf ich inspirierende Professoren – der Funke sprang endgültig über.

Schon vor dem ersten Examen wusste ich: Forschung und Lehre passen zu meiner Neugier. Das Referendariat war spannend, aber jede Station bestätigte, dass ich wissenschaftlich gestalten will – Ideen entwickeln, Nachwuchs fördern, gesellschaftliche Verantwortung anstoßen. Die Universität bot genau diesen Freiraum.

Zeig echtes Interesse an der Arbeit der Person, statt nur Hilfe zu erwarten. Schreib eine kurze, konkrete Frage, biete Mitarbeit an, werde vielleicht SHK. Viele Juristinnen freuen sich, etwas in dir wachsen zu sehen. Mentoring heißt Begleitung, nicht Stellvertretung – den Weg gehst du selbst.

Urteile fallen nicht vom Himmel. Ich will verstehen, wie Gerichte organisiert sind, welche sozialen und politischen Einflüsse wirken. Mit Soziologen und Politologen untersuche ich Abläufe, um Transparenz und Unabhängigkeit zu stärken. Das verbindet rechtswissenschaftliche Theorie mit greifbarer Wirkung für den Rechtsstaat.

Dringend Digitalisierung – elektronische Akten, moderne Infrastruktur. Ebenso wichtig sind ausreichende Ressourcen und ein Bewusstsein der Richter für ihre verfassungsrechtliche Unabhängigkeit. Technik, Ausstattung und Haltung müssen zusammenkommen, damit Gerichte effizient und vertrauenswürdig bleiben.

Eine Pensionierungswelle trifft auf sinkende Examenszahlen. Wer heute studiert, findet glänzende Einstiegschancen, sogar mit befriedigenden Noten. Entscheidend sind juristische Substanz und menschliche Kompetenz: zuhören, erklären, entscheiden. Die Justiz wirbt aktiv – ein sinnstiftender, sicherer Beruf wartet.

Suche praxisnahe Formate: Moot Courts, Law Clinics, studentische Rechtsberatung. Dort übst du Teamarbeit, Mandantengespräche und Selbstorganisation. Solche Erfahrungen zeigen, dass Recht mehr ist als Prüfungsschemata – du erlebst, wie deine Kenntnisse realen Menschen helfen, und baust dabei Soft Skills für Examen und Beruf auf.